Hansewerk: Abfall-Biomasse statt Erdgas für Nahwärmenetz in Plön

Zwei Wärmeleitungen in einem ausgehobenen Erdschacht.Foto: fefufoto / Fotalia
Die Nahwärmeversorgung in einem Quartier in Lütjenburg soll künftig über regionale Biomasseabfälle gewährleistet werden.
Hansewerk Natur stellt mit einem Partner die Versorgung von 350 Wohneinheiten und einer Schule von Erdgas auf ein Nahwärmenetz um. Als Brennstoff sollen Pellets aus regionalem Grünschnitt zum Einsatz kommen.

In Lütjenburg im Kreis Plön entsteht ein Nahwärmenetz, das die Versorgung auf Basis von Abfall-Biomasse gewährleisten will. Darüber berichte die Hansewerk Natur, die das Gemeinschaftsprojekt mit dem Unternehmen get2energy umsetzt. Es erfolge dabei die Umstellung von Erdgas auf erneuerbare Energien. Das Heizwasser für die Versorgung von 350 Wohneinheiten und der Gemeinschaftsschule Lütjenburg werde jetzt hauptsächlich durch einen Biomassekessel erwärmt. In das Vorhaben haben die Partner seit Sommer 2023 rund zwei Millionen Euro investiert.

„Mit Biomasse betriebene Heizungsanlagen sind eine wichtige Option für die Energiewende im Wärmesektor. Wir blicken daher zufrieden auf die planmäßig abgeschlossenen Baumaßnahmen“, sagt Florian Burmeister, Geschäftsführer von get2energy in Kiel. „Die Inbetriebnahme dieser Biomasse-Heizzentrale trägt entscheidend zu unserem Dekarbonisierungsplan bei“, erklärt Dr. Nikolaus Meyer, Geschäftsführer von HanseWerk Natur.

Für die Umsetzung des Projektes von HanseWerk Natur ist in einer Heizzentrale ein Biomassekessel der Firma Nolting Holzfeuerungstechnik eingebaut worden. Dieser zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus und ist mit modernen Keramikfilterelementen ausgestattet. Neben der Steuerungstechnik und den hydraulischen Anlagen wurden außerdem drei Silos mit einem Speichervolumen von 135 m³ für Pellets und ein Wärmespeicher mit einem Volumen von 84 m³ neu errichtet.

Pellets aus regionalem Schnittgut

Zum Einsatz kommen zwar zunächst Holzpellets. Doch zukünftig sollen Pellets aus Gras- und Grünschnitt, und damit Abfall-Biomasse für das Nahwärmenetz übernehmen. Dieser klimaneutrale Brennstoff basiere auf regional anfallendem Schnittgut.

Mit der Umstellung von fossilen Brennstoffen auf grüne Wärme sinken die Emissionen im Vergleich zur bisherigen Wärmeversorgung um mehr als 85 Prozent.

„Einer der Erdgaskessel bleibt zunächst zum Abfedern von `Lastspitzen` an Tagen mit hohem Wärmeverbrauch betriebsbereit. 95 Prozent der Wärme wird zukünftig in Lütjenburg auf Basis von Biomasse, also erneuerbaren Energien, produziert“, teilt Markus Weihe, Projektleiter Planung/Bau bei HanseWerk Natur mit. Spätestens im Jahr 2040 soll das Wärmenetz in der Stadt vollständig CO2-neutral betrieben werden.

Das Projekt hat auch Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erhalten. Diese stammen aus der Einzelmaßnahmenförderung (Modul III) der Richtlinie für die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW).

Quelle: Hansewerk Natur | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen