Solarer Wasserstoff treibt Busse in Ebersberg und München an

Zwei Personen hantzieren an einem LKW mit der Aufschrift grüner Wasserstoff aus Bayern.Foto: Hy2b
Der grüne Wasserstoff soll aus Solarstrom stammen, der sonst abgeregelt würde.
Statt Solarstrom abzuregeln, daraus Wasserstoff gewinnen: das geschieht an einem Elektrolyseur in Peffenhausen, der regionale Busse versorgt.

In den Landkreisen Ebersberg und München verkehren ab sofort regionale Busse, für die solarer Wasserstoff zum Einsatz kommt. Das teilte das verantwortliche Konsortium, die Hy2B Wasserstoff GmbH, mit. Der Kraftstoff stamme dabei aus einem Elektrolyseur in Peffenhausen, der vor allem Photovoltaikstrom einer Freiflächenanlage verwendet. Die PV-Anlage namens Burkhart befinde sich im Eigentum der BürgerEnergie Niederbayern eG und ist am selben Netzverknüpfungspunkt mit dem Elektrolyseur direkt verbunden.

Pfeffenhausen zähle zu einer Redispatch-Zone (Abregelungszone) für PV-Strom. Dies habe zur Folge, dass der in der Solaranlage Burkhart erzeugte PV-Strom an fast jedem Sonnentag bereits vormittags zur Abregelung kommt. Dabei ging im Jahr 2024 bisher mehrere Gigawattstunden (GWh) Strom verloren, für die der deutsche Steuerzahler durch Kompensationszahlung aufkommen muss. Durch den netzdienlichen Betrieb inklusive Regelenergievermarktung des HyPerformer-Elektrolyseurs in Pfeffenhausen in einem von der BayWa r.e. AG verwalteten Bilanzkreis ließen sich mehr als 5 Megawatt PV-Strom dann nutzen, wenn die PV-Anlage ein Abregelungssignal erhält.

Die Wasserstofferzeugungsanlage in Pfeffenhausen sei nun im Testbetrieb und soll nach Plan Ende 2024 in den Regelbetrieb gehen, wenn alle noch offenen Nachbesserungen abgeschlossen werden können.

Vollbetrieb ab Ende 2024

Ab der vollständigen Inbetriebnahme soll der Elektrolyseur im Mittel 1.200 Kilogramm grünen Wasserstoff pro Tag erzeugen. Nach der Verdichtung auf 380 bar verteilen Druckgas-Trailer den grünen Wasserstoff. Kunden seien zwei Bus- und Lkw-Tankstellen in den Landkreisen München und Ebersberg, an denen seit 2023 die ersten Wasserstoff-Brennstoffzellenbusse tanken können.

Ihren Betrieb im Regionalverkehr der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV) haben zehn der Busse bereits 2023 aufgenommen. 2024 kamen weitere zwei Busse hinzu. Den verbleibenden grünen Wasserstoff sollen außerdem Kunden aus dem Mobilitäts- und Energiebereich erhalten. Ein Teil des grünen Wasserstoffs soll ferner an bestehende und geplante bayerischen Wasserstofftankstellen gehen.

Später soll das in direkter Nachbarschaft des Hy2B Elektrolyseurs geplante Wasserstoff Technologie-Anwenderzentrum (WTAZ) mit grünem Wasserstoff beliefert werden. Das WTAZ in Pfeffenhausen, das vom Bund mit bis zu 72,5 Mio. Euro und vom Freistaat Bayern mindestens 30 Mio. Euro erhält, soll als eines von bundesweit vier Wasserstoffzentren das Nationale Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ) mitbegründen und seinen Betrieb in 2026/27 aufnehmen.

Quelle: Hy2B | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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