Internationale Energieagentur: Saubere Energien auf der Überholspur

PV-Freiflächen über einer grünen Hügellandschaft in China.Foto: chungking / stock.adobe.com
Nirgendwo werden so viele erneuerbare Energien zugebaut wie in China.
Noch nie wurden weltweit so viele neue Kapazitäten an erneuerbare Energien zugebaut wie 2023, schreibt die IEA in ihrem World Energy Outlook 2024. Doch nicht alle Staaten sind ausreichend engagiert, um die Klimaziele zu erreichen.

Die Einführung sauberer Energien in das Energiesystem erfolgt in einem noch nie dagewesenen Tempo. Das schreibt die Internationale Energieagentur im World Energy Outlook 2024. Demnach seien 2023 allein mehr als 560 Gigawatt (GW) an neuen Kapazitäten für erneuerbare Energien hinzukommen. Allerdings sei der Einsatz nicht gleichmäßig über alle Technologien und Länder verteilt. Die Investitionen in saubere Energieprojekte nähern sich jährlich der Marke von 2 Billionen US-Dollar (USD). Das sei fast doppelt so viel wie für neue Öl-, Gas- und Kohlevrsorgung ausgegeben würde. Zudem befänden sich die Kosten für die meisten sauberen Technologien nach Covid wieder im Sinkflug.

Die IEA erwartet, dass die globale Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien von heute 4 250 GW auf fast 10 000 GW im Jahr 2030 ansteigt. Damit wird das auf der COP28 festgelegte Ziel einer Verdreifachung zwar nicht erreicht, aber insgesamt mehr als genug, um den Anstieg der weltweiten Stromnachfrage zu decken und die Kohleverstromung in den Hintergrund zu drängen. Zusammen mit der Kernenergie, die in vielen Ländern wieder auf Interesse stößt, werden emissionsarme Quellen bis 2030 mehr als die Hälfte des weltweiten Stroms erzeugen.

China dominiert

China steche dabei heraus. Auf das Land entfielen 60 % der weltweit neu hinzugefügten erneuerbaren Kapazitäten im Jahr 2023 – und allein die chinesische PV-Erzeugung wird bis Anfang der 2030er Jahre den gesamten Strombedarf der Vereinigten Staaten übersteigen. In China und anderswo stellt sich die Frage, wie schnell und effizient neue Kapazitäten aus erneuerbaren Energien in die Stromsysteme integriert werden können und ob Netzausbau und Genehmigungsfristen Schritt halten.

Politische Ungewissheit und hohe Kapitalkosten bremsen Projekte für saubere Energien in vielen Entwicklungsländern. Die jüngsten Trends im Bereich der sauberen Energien in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften ergeben ein gemischtes Bild. Beschleunigungen in einigen Bereichen gehen mit Verlangsamungen in anderen einher, darunter ein starker Rückgang des Wärmepumpenabsatzes in Europa in der ersten Hälfte des Jahres 2024.

Effizienzsteigerungen lassen zu wünschen übrig

Die Fortschritte bei den anderen Hauptverpflichtungen der COP28 lassen auf sich warten. Das Ziel einer Verdoppelung der weltweiten Energieeffizienzsteigerung könnte bis 2030 größere Emissionssenkungen bewirken als alles andere, scheint aber unter den heutigen politischen Rahmenbedingungen weit außer Reichweite zu liegen. Bewährte Strategien und Technologien stehen ebenfalls zur Verfügung, um die Methanemissionen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe erheblich zu reduzieren, aber die Bemühungen um eine Verringerung sind lückenhaft und uneinheitlich.

Quelle: IEA | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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