Heizungsmarkt: Absatz von Wärmeerzeugern in 2024 gesunken

Im Bild ein Balkendiagramm, das den Absatz von Wärmeerzeugern von Januar bis September 2024 zeigt.Grafik: BDH
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Absatz von Wärmeerzeugern im dritten Quartal 2024 um 48 Prozent abgesunken. Damit setzt sich der Trend der ersten beiden Quartale fort.

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat die Absatzstatistik für das dritte Quartal 2024 veröffentlicht. Demnach ist 2024 der Absatz von Wärmeerzeugern gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48 Prozent eingebrochen. Insgesamt konnte die Heizungsbranche von Januar bis September dieses Jahres 548.000 Heizungen absetzen. Die Wärmewende tritt damit gut ein Jahr nach Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der Ausweitung der Förderung auf alle Wohnungseigentümer und Hausbesitzer Ende August nach Ansicht des Branchenverbandes auf der Stelle. Denn auch der Absatz von Wärmepumpen ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 52 Prozent zurück. Das Ziel der Bundesregierung jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren, rückt damit in weite Ferne.

Absatz von Wärmeerzeugern im Jahr 2024 auf langjähriges Niveau abgesunken

Biomasse-Heizungen verzeichnen einen Marktrückgang von 61 Prozent. Das entspricht 18.000 abgesetzten Einheiten. Die Solarthermie hat ein Minus von 47 Prozent zu verzeichnen. Der Absatz von Gaskesseln sank um 50 Prozent. Stabil war hingegen das Segment der Ölkessel mit einem Rückgang von nur 7 Prozent. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 schätzt der BDH, dass die Branche insgesamt rund 740.000 Wärmeerzeuger absetzt, davon um die 200.000 Wärmepumpen. Der Absatz von Heizungen bewegt sich somit wieder auf dem langjährigen Niveau der Jahre 2014 bis 2019.

Die herausfordernde Marktsituation spiegelt sich auch in der aktuellen Konjunkturumfrage des BDH wider. In der halbjährlich durchgeführten Erhebung fragt der Verband die Absatzerwartungen seiner Mitgliedsunternehmen in den einzelnen Produktbereichen ab. Gegenüber der Frühjahrsumfrage hat sich die Stimmung in der Heizungsindustrie nicht aufgehellt. Auch auf das kommende Halbjahr blicken die Hersteller über alle Produktgruppen hinweg überwiegend pessimistisch.

Modernisierungstempo steigern

Mit Blick auf die ehrgeizigen Klimaschutzziele im Gebäudesektor und vor dem Hintergrund des veralteten Anlagenbestandes sowie der angespannten Marktsituation, betont der BDH, dass man das Modernisierungstempo dringend wieder steigern muss. Von den rund 21,6 Millionen installierten Anlagen in deutschen Heizungskellern gelten rund 10 Millionen Heizungen als technisch veraltet. „Das Gebäudeenergiegesetz lässt einen breiten technischen Lösungsraum zu. Neben der Wärmepumpe stehen zum Beispiel hybride Heizsysteme oder Biomasse-Heizungen zur Verfügung. Der Staat fördert bestimmte Heizsysteme mit bis zu 70 Prozent der Investitionskosten“, sagt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. „Trotz aller Verunsicherung, die durch die langwierige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz ausgelöst wurde, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich mit der Heizungsmodernisierung zu beschäftigen.“

Der BDH weist zudem darauf hin, dass neben der Industrie und dem Handwerk auch und die Bundesregierung über die vielfältigen technischen Lösungen des GEG und die attraktiven Förderbedingungen informieren muss. Die Zahl der bewilligten Förderanträge beträgt derzeit knapp 20.000 Stück im Monat. Die vom 4. bis 10. November deutschlandweit stattfindende Woche der Wärmepumpe sei hier ein Schritt in die richtige Richtung. Nach einer Analyse des Messdienstleisters Techem sind zum Beispiel 90 Prozent der Mehrfamilienhäuser für Wärmepumpen-Hieuzngen geeignet. Man müsse aber über alle GEG-konformem heizungstechnischen Lösungen und Effizienztechnologien informieren, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden, so der BDH.

Quelle: BDH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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