ASEW: Strom-Umlagen steigen 2025 deutlich

Im Bild ein analoger Stromzähler mit Geldscheinen, die Strom-Umlagen steigen 2025.Foto: moquai86 / stock.adobe.com
Für das kommende Jahr haben die Übertragungsnetzbetreiber die Strom-Umlagen angehoben. Sie betragen 2,491 Cent je Kilowattstunde. Das ist im Vergleich zu 2024 eine Steigerung um rund 87 Prozent.

Das Stadtwerke-Netzwerk ASEW hat mitgeteilt, dass die Strom-Umlagen im Jahr 2025 deutlich steigen. Die Offshore-Netzumlage für das Jahr 2025 beträgt 0,656 Cent je Kilowattstunde. In diesem Jahr waren es 0,591 Cent/kWh. Das entspricht einem Plus von 11 Prozent. Die KWKG-Umlage bleibt dagegen mit 0,277 Cent je Kilowattstunde (2024: 0,275 Cent je Kilowattstunde) fast konstant auf dem alten Wert. Hier beträgt das Plus nur rund 0,7 Prozent. Die §19-StromNEV-Umlage zieht dagegen mehr als deutlich auf 1,558 Cent je Kilowattstunde an. Diese betrug in 2024 nur 0,403 Cent je Kilowattstunde. Das ist ein Anstieg um 287 Prozent. Im Rahmen der §19-StromNEV-Umlage will der Bund Stromkund:innen entlasten, die in Regionen mit viel erneuerbarer Energie besonders hohe Netzentgelte bezahlen.

Damit ergibt sich für das kommende Jahr eine kumulierte Umlagenlast von 2,491 Cent je Kilowattstunde. Gegenüber dem Wert des laufenden Jahres von 1,334 Cent je Kilowattstunde ist also eine deutliche Steigerung um rund 86,7 Prozent zu verzeichnen.

Strom-Umlagen auch 2025 wichtige Indikatoren

„Seit der Abschaffung der EEG-Umlage ist die Umlagenlast zwar deutlich gesunken“, sagt Daniela Wallikewitz, Geschäftsführerin der ASEW. „Die verbleibenden drei Umlagen bilden nichtsdestotrotz weiterhin wichtige Indikatoren für die Entwicklung der Energiewende. Mit gut sechs Prozent des Strompreises sind die Umlagen heute zwar kein wesentlicher Faktor der Strompreisentwicklung mehr. Dennoch ist die Tendenz wichtig, denkt man an weiterhin unsichere Prognosen hinsichtlich der künftigen Inflationsrate sowie dem Umstand, dass Strom in Deutschland weiterhin vergleichsweise teuer bleiben wird.“

Auch wenn die EEG-Umlage nicht mehr erhoben wird, ermitteln die vier Übertragungsnetzbetreiber parallel zur Umlagenfestlegung den EEG-Finanzierungsbedarf. Dieser Betrag, den man durch den Bundeshaushalt ausgleicht, beträgt für 2025 insgesamt 17,03 Milliarden Euro. In diesem Jahr waren es 10,616 Milliarden Euro. Somit hat sich dieser, wie vom Bund nach ersten Prognosen im Laufe des Jahres erwartet, mit plus 60,4 Prozent deutlich erhöht. Nur eine kleine Abhilfe schafft der EEG-Kontostand: Für diesen gehen die Übertragungsnetzbetreiber von einem immerhin positiven Saldo am Jahresende von 500 Millionen Euro aus.

Preiskalkulation den Kund:innen gegenüber transparent machen

Auch wenn die unmittelbaren Folgen der Energiekrise mittlerweile abebben oder politische Maßnahmen sie abgemildert haben, befindet sich die Energiewelt laut ASEW weiterhin in einer Situation, die von konstant relativ hohen Preisen geprägt ist. Der durchschnittliche Strompreis 2024 für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden beträgt nach Angeben des Branchenverbandes BDEW 41,35 Cent je kWh. Diese zeigen sich zwar nicht unbedingt direkt an den Strombörsen, die mittlerweile wieder ein Quasi-Vorkrisenniveau erreicht haben, doch müssen viele Energieversorger weiterhin die seinerzeit außerordentlichen Belastungen mit Verzögerung in die eigene Preisgestaltung einbeziehen. Kurzfristige Phasen der Preisentspannung markieren laut ASEW somit keinen Trendwandel hin zu konstant niedrigeren Preisen. Hinzu kommen weitere, energieunabhängige Belastungen für die Kundinnen und Kunden der Energieversorger. „Das hat die bestehende Preissensibilität weiter erhöht“, ist sich Daniela Wallikewitz sicher. „Auch wenn es keine neue Erkenntnis ist: Für Stadtwerke ist es nach wie vor sinnvoll, die eigene, wohlabgewogene Preiskalkulation den Kunden gegenüber offen und transparent zu machen.“

Den Kundinnen und Kunden die komplexe Zusammensetzung ihres Strompreises näherzubringen, bleibt damit weiterhin eine zentrale Aufgabe auch von Stadtwerken. Gerade der stetig steigende CO2-Preis führt zu durchaus spürbaren Belastungen der Verbraucher. Die ASEW unterstützt Mitglieder hierbei unter anderem mit Auswahl an animierten Erklärfilmen. Diese können ASEW-Mitglieder in einer neutralen Version kostenfrei nutzen. Gegen einen moderaten Aufpreis ist auch eine Individualisierung möglich. Für die direkte Kommunikation einer Preisanpassung bietet die ASEW dem Netzwerk ein Informationspaket bestehend aus Musterbriefen und einem Flyer zur Strompreiszusammensetzung an. Zudem kann der zweimal jährlich stattfindende Web-Workshop „Preisanpassungen richtig kommunizieren“ auch als Inhouse-Seminar gebucht werden.

Quelle: ASEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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