Leitfaden Notstromversorgung in Unternehmen und Behörden überarbeitet

Im Bild das Cover des Leitfadens Notstromversorgung in Unternehmen und Behörden.Grafik: BBK
Der aktualisierte Notstromleitfaden des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zeigt Wege der Notstromversorgung jenseits des klassischen Diesel-Aggregats auf. Die Notstromversorgung soll durch neue Technologien wie Brennstoffzellen, Batteriespeichern und Inselnetzen robuster und zuverlässiger werden.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat seinen Leitfaden Notstromversorgung in Unternehmen und Behörden in Kooperation mit der DKE überarbeitet und die Chancen in den Blick genommen, die neue Technologien bieten. „Mit der Aktualisierung unseres Notstromleitfadens nehmen wir Möglichkeiten jenseits des klassischen Diesel-Aggregats in den Blick“, sagt Christine Eismann, im BBK zuständig für den Schutz kritischer Infrastrukturen. „Dabei geht es um erneuerbare Energien, Batteriespeicher oder Brennstoffzellen ebenso wie um die Realisierung von Inselnetzen auf den Liegenschaften einer Behörde oder eines Unternehmens.“ Auch Wasserkraft kann Notstrom liefern. Erstmals bei der Überarbeitung des Leitfadens mit an Bord war die DKE, wobei der Arbeitskreis DKE/AK 261.0.3A Taskforce Einspeisung Netzinsel wichtige Impulse für eine moderne Notstromversorgung geliefert hat.

Sebastian Kosslers, DKE Normungsmanager und Leiter des VDE Kompetenzzentrums Smart Grid, sagt: „In unserem Arbeitskreis waren auch Einsatzkräfte aus dem Ahrtal, Feuerwehren und deren Ausstatter beteiligt, sowie Techniker, Hersteller von mobilen Stromerzeugern und aus den Bereichen E-Mobilität und erneuerbare Energien. Mit Blick auf die Rolle, die Inselnetze künftig spielen werden, hatten wir auch die internationale Normung im Blick, wo zum Beispiel Microgrids zu virtuellen Kraftwerken kombiniert werden.“ Inselnetze sind kleine lokale Stromnetze, die vom restlichen Stromnetz unabhängig sind und daher im Katastrophenfall helfen können.

BBK-Leitfaden Notstromversorgung in Unternehmen und Behörden als Praxishilfe für Entscheider

Der BBK-Leitfaden gibt Entscheidern in Unternehmen und Behörden konkrete Hilfestellungen, vor Ort über Elektroinstallationen eine Notstromversorgung aufrechtzuerhalten. Dafür ist zunächst abzuklären, wie viel stromabhängige Infrastruktur es gibt, welche Bereiche mit Dieselaggregat und Batteriespeichern zu versorgen sind und wo erneuerbare Energien die passende Lösung sind. Wichtig ist zudem festzulegen, wie der Betrieb in der Praxis genau funktioniert und wo man für mindestens 72 Stunden Treibstoff lagern kann. Warum nur regelmäßige Tests und Übungen mögliche Schwachstellen sichtbar machen, erläutert der leitfadne ebenfalls. „Wird so ein Konzept im Rahmen der Eigenverantwortung an allen relevanten Stellen umgesetzt, dann wird die Gemeinschaft insgesamt resilienter und die Folgen für alle Seiten sind weniger drastisch“, sagt Christine Eismann. „Wir können die aktuelle Transformation in der Energieerzeugung und im Netzaufbau als Chance nutzen, uns flexibler und besser aufzustellen als bisher.“

Der Leitfaden Notstromversorgung in Unternehmen und Behörden ist unter diesem Link zu finden.

Quelle: VDE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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