Vattenfall übernimmt Installationsbetrieb Geosolar bei Berlin
„Insbesondere bei Ein- und Zweifamilienhäusern“ will Vattenfall sich ein eigenes Geschäft mit der Installation von Wärmepumpen, Solaranlagen, Wallboxen und Batteriespeichern aufbauen. Genau darauf ist die Geosolar-Gruppe mit rund 90 Mitarbeitenden spezialisiert. Das Unternehmen mit Sitz in Fredersdorf-Vogelsdorf östlich von Berlin hat laut Vattenfall in den letzten 20 Jahren mehr als 7.500 technische Anlagen installiert. Das Einzugsgebiet beinhaltet Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Auch Reparaturen und Wartungen gehören zum Angebot von Geosolar.
Vattenfall setzt auf Installation von Heizungstechnik als neuen Geschäftszweig
Der Markt in der Region ist groß. Selbst in der Großstadt Berlin sind laut dem lokalen Amt für Statistik Berlin-Brandenburg insgesamt 57 Prozent der Wohngebäude Ein- und Zweifamilienhäuser. Im benachbarten Brandenburg machen die Ein- und Zweifamilienhäuser 87 Prozent der Wohngebäude aus.
„Mit der Firma Geosolar gewinnen wir ein modernes Unternehmen mit engagierten und qualifizierten Beschäftigten“, sagt Kai Schütz, Leiter der dezentralen Energielösungen bei Vattenfall. Geosolar ist nicht der erste Handwerksbetrieb, der nun zu dem Energiekonzern gehört. Zuvor übernahm Vattenfall die Installationsbetriebe Werner Harm in Hamburg und Frackmann in Herne, Nordrhein-Westfalen. In Summe arbeiten damit rund 300 Personen für Vattenfall in der Installation von Heiz- und Energietechnik. Dazu kommen Kooperationen mit rund 150 Handwerksfirmen im gesamten Bundesgebiet.
Fachkräftemangel, Wärmewende, Digitalisierung: Installationsbetriebe haben es schwer
Eine Kooperation habe auch bei Geosolar zunächst im Raum gestanden, heißt es in der Pressemitteilung von Vattenfall. Dann habe sich jedoch gezeigt, „dass eine komplette Integration in die Unternehmensgruppe, die für alle Seiten beste Lösung darstellt“, so die Pressemitteilung. „Denn als Einzelkämpfer haben es Handwerksbetriebe in Zeiten des Fachkräftemangels, der Wärmewende und Digitalisierung heute nicht immer leicht“, begründet Geosolar-Alteigentümer Ulrich Bewer die Entscheidung. Als Teil von Vattenfall sollen vor allem Einkauf, Vertrieb, digitale Prozesse sowie und Aus- und Weiterbildung leichter werden. In die Aus- und Weiterbildung von Technikern und Installateuren will Vattenfall explizit investieren. „Wir wollen uns deshalb nicht nur eigene Kapazitäten sichern, sondern die Zahl verfügbarer Fachkräfte über Qualifikationen, Weiterbildungen und Quereinstiege auch branchenweit erhöhen“, so Schütz.
Zudem habe sich auch keine geeignete Nachfolge für Bewers Betrieb gefunden. Der Eigentümer werde den Übergang zu Vattenfall begleiten, die bestehende Geschäftsführung soll an Bord bleiben. „Hier weiß ich mein Lebenswerk in guten Händen. Zudem behalten unsere motivierten Mitarbeiter ihren sicheren Arbeitsplatz und profitieren von neuen Entwicklungsmöglichkeiten“, so Bewers. Die Marke Geosolar mit ihrem regional verankerten Logo soll bestehen bleiben. Generell setze Vattenfall bei Kooperationen und Übernahmen auf Individuelle Vereinbarungen und unkomplizierte Regelungen auf Augenhöhe, so die Pressemitteilung.
Vattenfall ist seit einigen Jahren dabei, sein Geschäft in Deutschland neu aufzustellen. Aus der Fernwärme ist das Unternehmen ausgestiegen. Große Speicher sollen hingegen in Zukunft eine größere Rolle für Vattenfall spielen.
Quelle: Vattenfall | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH