Steckersolargeräte in NRW: Zahlen und Leistung pro Anlage gestiegen

Quelle: BNetzA/LEE NRW, Grafik: Solarserver
Die Zahl der Steckersolargeräte ist stark gestiegen.
In den letzten Jahren sind sowohl die Zahl als auch die durchschnittliche Leistung von Steckersolargeräten in Nordrhein-Westfalen gestiegen. Das Balkonsolar-Vertriebsunternehmen Solago aus Hilden schaffte es sogar in die Endauswahl für den „Gründerpreis NRW 2024“.

Die zehn Unternehmen der Endauswahl wurden vom NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerium für ihre kreativen Geschäftsideen nominiert. Das 2022 gegründete Balkonsolar-Unternehmen Solage beschäftigt laut einer Pressemitteilung des Landesverbands Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) mittlerweile rund 70 Personen. Weitere Neueinstellungen seien geplant. „Auch wenn es für Solago bei diesem Wettbewerb nicht für den Sprung unter die ersten drei gereicht hat, ist allein die Nominierung für die Endauswahl ein Riesenerfolg“, sagt Hans-Josef Vogel, Vorsitzender des LEE NRW. „Die Nominierung ist ein klares Indiz dafür, dass für die Jury die Solartechnik ein unverzichtbarer Bestandteil für den Wirtschaftsstandort NRW ist.“

Auch der „Siegeszug der Steckersolarmodule“ lasse sich an der Auszeichnung ablesen. Die Technologie bewegte sich rechtlich und normativ vor einigen Jahren noch in verschiedenen Grauzonen. Mit der jüngsten Gesetzesänderung vom 16. Oktober haben nun auch Mieterinnen und Mieter in den meisten Fällen sogar einen rechtlichen Anspruch, Steckersolargeräte zu nutzen.

Durchschnittliche Steckersolargeräte in NRW knacken die 1-kW-Marke

Mit den rechtlichen Erleichterungen und der vereinfachten Anmeldung stieg auch die Zahl der Marktstammdatenregister registrierten Steckersolargeräte in NRW rasant. Im Jahr 2022 sind in dem Bundesland im Marktstammdatenregister knapp 14.000 Balkonkraftwerke angemeldet worden. Bereits in den ersten drei Quartalen 2024 hat sich diese Zahl verfünffacht auf über 75.000. Bis zum Jahreswechsel könnten in NRW sogar 100.000 neue Steckermodule in Betrieb gehen, schätzt LEE NRW. Die Entwicklung verlief allerdings nicht gleichmäßig. Im Winter 2023/24 gab es eine sichtbare Delle in den Neuanmeldungen. Zudem liegt die Zahl der Anmeldungen im Q3/2024 niedriger als im vorigen Quartal. Im Vorjahr verlief die Entwicklung ähnlich. Ob sich hier ein saisonaler Effekt abzeichnet, muss sich noch zeigen. Ein weiterer Faktor ist, dass viele Meldungen im Marktstammdatenregister erst verspätet erfolgen.

Neben der Zahl der Steckersolargeräte wuchs auch ihre Leistung, wie eine Auswertung des Solarserver anhand der von LEE NRW bereitgestellten Daten zeigt. Anfang 2022 lag die durchschnittliche Leistung der Balkonkraftwerke bei rund 670 Watt, im dritten Quartal 2024 lag sie erstmals über 1 kW.

Einen wesentlichen Effekt der Mini-PV-Anlagen sieht LEE NRW darin, dass sie Menschen für größere Anlagen begeistern könnten. „Für viele Haushalte sind die Mini-Solaranlagen ein Testballon. Oft folgt danach der Kauf einer größeren Photovoltaikanlage und in einem nächsten Schritt die Anschaffung einer Wallbox und eines Elektro-Autos“, sagt LEE-NRW Vorsitzender Hans-Josef Vogel.

Quelle: LEE NRW | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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