Verbraucherzentrale kritisiert höhere Kosten für Smart-Meter

Im Bild ein Smart Meter, die Kosten für den Einbau und den Betrieb sollen steigen.Foto: ARVD73 / stock.adobe.com
Die Kosten der Smart Meter bestimmen die Akzeptanz der Digitalisierung im Zählerschrank.
Das Bundeswirtschaftsministerium plant, die Kosten für den Einbau intelligenter Stromzähler zu erhöhen. Das würde die Teilhabe an der Energiewende weniger attraktiv machen, kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband vzbv.

61 Prozent der Haushalte in Deutschland befürworten den Einbau von Smart-Metern. Das ergab eine Forsa-Befragung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Um von dynamischen Stromtarifen profitieren zu können, benötigen Verbraucher:innen intelligente Stromzähler. Ab 2025 müssen Messstellenbetreiber auf Kundenwunsch Smart-Meter einbauen. „Für viele Haushalte kann sich ein dynamischer Stromtarif lohnen. Damit Verbraucher:innen an der Energiewende teilhaben und mit dynamischen Stromtarifen von günstigen Strompreisen an der Börse profitieren können, brauchen sie einen Smart-Meter“, sagt Jutta Gurkmann, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik beim vzbv.

Hohe Kosten kosten Zustimmung für Smart Meter

Laut Plänen des Bundeswirtschaftsministeriums müssen Haushalte künftig mit höheren Kosten für den Einbau rechnen. So soll der Einbau intelligenter Stromzähler auf Kundenwunsch ab 2025 deutlich teurer werden. Die einmaligen Kosten für den Einbau sollen von 30 auf 100 Euro erhöht werden. Haushalte, die sich freiwillig für intelligente Stromzähler entscheiden, sollen zudem ein Zusatzentgelt in Höhe von jährlich 30 Euro bezahlen. „Das Wirtschaftsministerium erschwert mit der geplanten Preiserhöhung die Nutzung gerade für Verbraucher:innen, die keine Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpe oder E-Ladestation haben. Es verspielt damit wichtiges Vertrauen in eine bezahlbare Energiewende“, so Gurkmann: „Hohe Kosten kosten auch Zustimmung“. Aus Sicht des vzbv müsse der Einbau auf Kundenwunsch attraktiv bleiben. Dafür dürfe man das derzeit geltende Entgelt nicht erhöhen.

Anspruch auf Smart-Meter-Einbau ist kaum bekannt

Mit der Digitalisierung der Strominfrastruktur, flexiblen Stromtarifen und dem flächendeckenden Einbau von Smart-Metern möchte die Bundesregierung die Energiewende voranbringen. Unter der Annahme, dass Zählerkosten von 20 Euro pro Jahr entstehen, haben 61 Prozent der Forsa-Befragten den Einbau befürwortet. Der vzbv fordert, dass die jährlichen Kosten für einen Smart-Meter für Haushalte ohne Photovoltaikanlagen und steuerbare Verbrauchseinrichtungen, wie Wärmepumpen oder E-Auto-Ladestationen, wie bisher auf 20 Euro begrenzt bleiben.

Ab 1. Januar 2025 können grundsätzlich alle Haushalte den Einbau eines Smart-Meters beim Messstellenbetreiber anfordern. Darüber müsse man Privathaushalte aus Sicht des vzbv jedoch besser aufgeklären. Denn 81 Prozent der Haushalte ist laut Forsa-Befragung der Anspruch auf Einbau eines Smart-Meters auf Wunsch nicht bekannt. Auch dynamische Stromtarife sind laut vzbv in der Bevölkerung kaum bekannt.

Quelle: vzbv | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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