Floating PV: Aiwanger zeichnet Sinn Power aus

Im Bild Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger der Philipp Sinn, Geschäftsführer von Sinn Power, als Gestalter im Team Energiewende ausgezeichnet hat.Foto: Elke Neureuther / StMWi
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (rechts) und Dr. Philipp Sinn, Geschäftsführer von Sinn Power besuchen den Baggersee.
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat die Firma Sinn Power in Gilching als „Gestalter im Team Energiewende" ausgezeichnet. Das Unternehmen installiert derzeit eine innovative Floating-Photovoltaik-Anlage auf dem Baggersee eines Gilchinger Kieswerks.

Die Photovoltaik-Module von Sinn Power sind vertikal ausgerichtet. Dadurch will man die vorhandene Wasserfläche für Floating PV effizient nutzen. Diese Skip-Float-Technologie hat das Unternehmen als weltweites Patent angemeldet. „Was wir hier vor Ort sehen, ist ein innovatives Projekt mit den ersten bereits installierten 50 schwimmenden PV-Modulen“, sagt Bayerns Energieminister Aiwanger. „Die vertikale Floating-PV auf dem Baggersee des Kieswerks Jais kann eine Leuchtturm-Wirkung über die Grenzen des Freistaats hinaus haben. Deshalb freut es mich sehr, dass wir heute gemeinsam diese Technologie als Gestalter im Team Energiewende Bayern auszeichnen.“ Das bayerische Wirtschaftsministerium (StMWi) verleiht seit einigen Jahren ausgewählten Leuchtturmprojekten den Titel „Gestalter im Team Energiewende Bayern“.

Skip-Float-Technologie für Energiewende Bayern

Die Photovoltaik-Module der Skip-Float-Technologie werden vertikal auf schwimmenden Kunststoff-Hohlkörpern mit einem unter Wasser liegenden Beton-Gegengewicht befestigt. Dieses Gegengewicht stellt sicher, dass die PV-Module bei der Einwirkung von Wind wieder in die Ausgangsposition zurückkippen. Die bifazialen Module, die beidseitig Strom produzieren, sind in Ost-West-Ausrichtung platziert. Dadurch erzeugt das System vor allem zu den Morgen- und Abendstunden besonders viel Strom.

Die Mittagsspitze klassischer, südausgerichteter Anlagen entfällt. Aus diesem Grund speist das System den Strom besonders netzdienlich in das Netz ein. Einer Überlastung des Stromnetzes durch die gleichzeitige hohe Einspeisung der Photovoltaik zur Mittagszeit wird mit diesem Konzept entgegengewirkt. Insgesamt will man knapp 2.500 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 1,8 Megawatt und erwarteter Jahresstromproduktion von deutlich mehr als 2,0 Gigawattstunden installieren. Somit leistet diese Anlage einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung des Jais-Kieswerks, das dadurch einen Autarkiegrad von voraussichtlich 65 Prozent in der Stromversorgung erreichen wird.

„Bayern ist bei der Solarenergie im bundesweiten Vergleich klar führend“, sagt Aiwanger. „Aktuell sind über eine Million Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 24,8 Gigawatt in Betrieb. Mit der Floating-PV und solchen innovativen Technologien wie von Sinn Power haben wir einen starken Hebel in der Hand, die Freiflächen-Photovoltaik in Bayern auch ohne die Inanspruchnahme von wertvollen Ackerböden weiter auszubauen.“ In der bayerischen Erneuerbare-Energien-Strategie nimmt die Photovoltaik die tragende Rolle ein.

Umweltauflagen für Floating PV lockern

Der Staatsminister appellierte an den Bund: „Die Bundesregierung muss die zu strikten und praxisfremden Umweltauflagen für schwimmende PV auf künstlich angelegten Gewässern wie Baggerseen korrigieren. Anstatt 40 Meter Mindest-Uferabstand und maximal 15 Prozent Abdeckung der Wasseroberfläche wären 15 Meter Uferabstand und bis zu 50 Prozent Abdeckung sinnvoll. Dadurch können viele Wasserflächen erst sinnvoll und rentabel bestückt werden. Außerdem ist die Beschattung der Gewässer sogar ein Vorteil, weil sich dadurch im Sommer das Wasser weniger aufheizt und damit weniger Algenwachstum entsteht.“

Quelle: StMWi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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