Farbliche Anpassung erhöht Akzeptanz für PV an Gebäuden

Rot eingefärbte Solarmodule, integriert in ein rotes Dach eines historischen Gebäudes in Eppingen.Foto: Fraunhofer ISE / Sarah de Carvalho
Historisches Gebäude in Eppingen mit einer roten, ins Dach integrierten Photovoltaik-Anlage. Eine homogene Integration von Photovoltaik steigert deren Akzeptanz.
Die Uni Freiburg und das Fraunhofer ISE haben eine Studie zur sozialen Akzeptanz der PV an Gebäuden durchgeführt. Das Ergebnis: je stärker sich Gebäude und Solaranlagen farblich angleichen, desto höher die Akzeptanz.

Die farbliche Entspannung der Photovoltaik (PV) an das Gebäude erhöht deren Akzeptanz. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Psychologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. Dabei kamen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Schluss, dass die Akzeptanz von Photovoltaik im urbanen Raum generell sehr hoch ist. PV an modernen Gebäuden erhält positivere Bewertungen als an historischen Gebäuden. Eine farbliche Anpassung von PV-Anlagen an das Gebäude erhöht diese Akzeptanz weiter.

Die Studie hat dabei zwei Befragungen ausgewertet. Die eine ware eine Online-Umfrage anhand von Fotos, die andere eine Erhebung in Präsenz mit Ansichtsexemplaren von verschiedenfarbigen PV-Modulen, die eine Beschichtung mit der Technologie MorphoColor aufweisen. »Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass die soziale Akzeptanz für PV-Anlagen abhängig von Gebäudetyp und optischem Eindruck ist. Diese zwei Faktoren wiegen viel schwerer, als personenbezogene Variablen wie persönliche Werte, politische Einstellungen oder Umweltbedenken«, sagt Angela Zhou, Masterandin an der Universität Freiburg und Hauptautorin der Studie.

PV kein architektonischer Akzent

Aus der Studie lasse sich ferner schließen, dass es für Bestandsbauten sinnvoller ist, PV-Module so auszuwählen, dass sie sich homogen in das Erscheinungsbild des Gebäudes einfügen, anstatt PV als architektonischen Akzent zu nutzen. Eine große Bandbreite an verschieden aussehenden PV-Modulen ist damit für verschiedene Gebäudekontexte wichtig. Photovoltaik in Kombination mit Neubauten wurden in der Studie nicht untersucht, so dass diese Einschränkung hier nicht gelten muss.

Bereits heute befinden sich 75 Prozent der installierten PV an Gebäuden. Mit einem technischen Potenzial von etwa 1000 Gigawatt Peak kann Photovoltaik an Gebäuden einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors und bebauter Infrastruktur leisten, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen.

Quelle: Fraunhofer ISE | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen