SMA rutscht tiefer in die Krise – 1.100 Jobs sollen wegfallen
Der Vorstand der SMA Technology AG hat erneut eine Gewinnwarnung ausgesprochen und will mehr als 1.000 Jobs streichen. Damit kürzt er ein weiteres Mal im laufenden Geschäftsjahr die Prognose, und zwar drastisch. Der SMA-Vorstand hat sich somit offensichtlich weiterhin viel zu optimistisch über den Geschäftsverlauf gezeigt. Noch im Mai hatte er die Ursprungsprognose bestätigt. Seitdem hat er sich zweimal nach unten korrigiert. Hier stellt sich die Frage, wieso das Gremium so lange mit zu positiven Zahlen operiert hat. Der Solarserver hatte frühzeitig und wiederholt auf kritische Größen im Zahlenwerk aufmerksam gemacht, z.B. hier und hier.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll nun zwischen minus und plus 20 Millionen (Mio.) Euro erreichen. Zuvor waren es 80 Mio bis 130 Mio. Euro, und noch im Mai 220 Mio. bis 290 Mio. Euro gewesen. Auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist jetzt ein Negativbetrag möglich. Die Prognose liegt nun zwischen 100 Mio. und minus 50 Mio. Euro. Die Umsatzerwartungen korrigierte der Vorstand auf 1,4 bis 1,5 (Vorher 1,55 bis 1,7) Milliarden (Mrd.) Euro.
Der Vorstand begründete den Prognoseeinbruch mit der anhaltenden Marktschwäche in den Segmenten Home Solutions und Commercial & Industrial Solutions. Zudem führten die bisher abgeleiteten Maßnahmen aus dem im September 2024 angekündigten Restrukturierungs- und Transformationsprogramm im laufenden Geschäftsjahr zu Einmaleffekten wie Wertberichtigungen auf Vorräte sowie Restrukturierungsaufwendungen von voraussichtlich 100 Mio. bis 140 Mio. Euro. Darüber hinaus sorgten bilanzielle Abschreibungen im Rahmen des Jahresabschlusses zu einer Reduktion des EBIT von voraussichtlich 20 Mio. Euro bis 30 Mio. Euro.
Aus den Maßnahmen und den angestrebten Kosteneinsparungen in Höhe von 150 Mio. bis 200 Mio. Euro ergebe sich neben operativen Einsparungen auch ein notwendiger Stellenabbau von bis zu 1.100 Vollzeitstellen weltweit.
Umsatzminus nach neun Monaten von 20 Prozent
Die angespannte Geschäftslage zeigt sich auch an den Neun-Monatszahlen. So sank der Konzernumsatz um rund 20 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro. Der Umsatz im Segment Home Solutions brach auf 147,0 (Vorjahreszeitraum: 486,2) Mio. Euro ein und im Segment Commercial & Industrial Solutions auf 148,7 (333,7) Mio. Euro. Das Segment Large Scale & Project Solutions legte dagegen auf 764,0 (517,5) Mio. Euro zu.
Das EBITDA sank auf 83,5 (231,2) Mio. Euro und das EBIT auf 46,0 (201,6) Mio. Euro. Das EBIT in den Segmenten Home Solutions und Commercial & Industrial Solutions rutschte „aufgrund des gesunkenen Absatz- und Preisniveaus, einer geringeren Auslastung und entsprechend fehlender Fixkostendeckung“ jeweils deutlich ins Minus: –46,6 Mio. bzw. –77,2 Mio. Euro. Das Segment Large Scale & Project Solutions verbesserte seine Profitabilität „aufgrund des hohen Umsatzniveaus und der damit verbundenen Fixkostendegression sowie eines profitablen Produktmix“. Das Ebit erreichte dort 154,4 (47,3 Mio.) Euro.
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