Iqony baut für Deutsche Bahn großen Batteriespeicher in Duisburg

Vier Personen in Business-Kleidung vor beleuchtetem Schriftzug Energiezukunft.Foto: Iqony
Vertreterinnen und Vertreter von DB Energie und Iqony freuen sich über den Abschluss des Speichervertrags.
Die Deutsche Bahn bezieht künftig 35 MW an Speicherleistung aus einer neuen Großbatterie in Duisburg. Iqony (Steag) baut den 50 MW Speicher und betreibt ihn.

Die Essener Iqony hat mir der DB-Konzerntochter DB Energie einen Abnahmevertrag über Kapazitäten aus einem neuen Batteriespeicher geschlossen. Wie das Unternehmen mitteilte, handelt es sich um einen Vertrag, wonach DB Energie für fünf Jahre 35 Megawatt (MW) des insgesamt rund 50 MW großen Batteriespeichers nutzen wird. Die Anlage werde am Kraftwerksstandort Duisburg-Walsum der Steag Iqony Group entstehen und voraussichtlich im Mai 2026 in Betrieb gehen. Die Details regele ein spezieller Abnahemvertrag (Power Storage Agreement – PSA)

„Es handelt sich um einen Vier-Stunden-Speicher, der insofern in Summe rund 200 Megawattstunden (MWh) an Grünstrom aufnehmen bzw. nach Bedarf bereitstellen kann“, erläutert Christian Karalis, bei Iqony verantwortlich für das Batteriespeicherprojekt. Mit dieser Anlage ist Iqony Pionier in Deutschland und auch im europäischen Vergleich einer der First Mover: „Iqony bietet Partnern mit maßgeschneiderten ‘Power Storage Agreements‘ (PSA) erstmalig die Möglichkeit, Speicherkapazität für ihr Portfolio zu kontrahieren, ohne die Assets selbst besitzen zu müssen. Ebenso reagieren wir auf den sich abzeichnenden Bedarf an längeren Speicherdauern, die insbesondere auf die Optimierung von grünen Portfolien abzielen. Üblicherweise haben Speicher im deutschen Markt aktuell nur zwei Stunden Kapazität“, so Christian Karalis. Für die Zukunft hat Iqony auch an weiteren Kraftwerksstandorten der Steag Iqony Group Batteriespeicherprojekte in Vorbereitung.

Mehr erneuerbare Energie für die DB

„Die Deutsche Bahn wird 2040 klimaneutral. Ein entscheidender Hebel ist dabei die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien beim Bahnstrom. Aktuell liegt dieser bei 68 Prozent. Doch Züge müssen auch dann fahren, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Der Batteriespeicher von Iqony kann überschüssigen Strom aus Erneuerbaren speichern und bei Bedarf ins Netz einspeisen. Mit unserem Anteil von 140 MWh lassen sich jährlich Strom für rund drei Millionen ICE-Kilometer zwischenspeichern“, sagt Florian Reuter, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Energie.

Doch nicht nur technisch ist das Projekt innovativ, sondern auch in Summe zeige sich die geschlossene Vereinbarung zwischen den Partnern als zukunftsweisend. Bisher mussten Unternehmen selbst Batteriespeicher errichten, betreiben und auch die finanziellen Risiken tragen. Durch den PSA als neues Vertragskonstrukt ließen sich nun aber die Kompetenzen und Bedürfnisse der beteiligten Unternehmen zu beiderseitigem Vorteil nutzen. 

Der Markt für Batteriespeicher sei derzeit im Hochlauf und werde in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung der DB spielen. „Wie schon bei unseren bisherigen Grünstromlieferverträgen freue ich mich, dass DB Energie mit ihrem Engagement nun auch den dringend benötigten Ausbau von Batteriespeichern in Deutschland mit voranbringt“, sagt Reuter.

„Als führender Anbieter von Großbatteriespeichern in Deutschland freuen wir uns sehr über die Zusammenarbeit mit Iqony und über die zukunftsweisende Nutzung des Speichers durch die DB Energie”, sagt Markus Meyer, Geschäftsführer der Fluence Energy GmbH. Das Unternehmen verfolge derzeit mehr als 11,1 Gigawatt (GW) an Speicherprojekten weltweit und 700 Megawatt (MW) in Deutschland.

15 MW Batteriespeicher werden am Markt verkauft

Für Iqony sei das geplante Batteriespeicherprojekt in Duisburg-Walsum ein wichtiger Baustein im Rahmen der fortschreitenden Transformation des Unternehmens und der damit einhergehenden Wachstumsstrategie: „Unser Fokus bei der Weiterentwicklung unserer bestehenden Kraftwerksstandorte liegt neben dem geplanten Neubau wasserstofffähiger Gaskraftwerke gerade auch auf dem Bereich Energiespeicher“, sagt Dr. Andreas Reichel, Vorsitzender der Geschäftsführungen und Arbeitsdirektor von Steag und Iqony. Hinzu komme der Ausbau der bestehenden Fernwärmenetze an Ruhr und Saar sowie des eigenen Erzeugungsportfolios im Bereich der erneuerbaren Energien.

Iqony kommt bei dem Vorhaben zugute, dass das Unternehmen über Expertise beim Thema Großbatteriespeicher verfüge. Seit knapp einem Jahrzehnt betreibe Iqony dezentral aufgestellte 90 MW-Großbatterieleistung überwiegend im Markt für Regel- und Ausgleichsenergie. „Auch mit diesem Projekt standen wir in Deutschland an der Spitze der Entwicklung in Sachen Batteriespeichertechnologie und deren erfolgreicher Vermarktung. An diesen Erfolg wollen wir mit den neuen Vorhaben, das auf den Namen „Steady Green Energy“ hört, anknüpfen“, so Dr. Ralf Schiele, Mitglied der Steag-Geschäftsführung sowie CEO und COO von Iqony.

Die jenseits der von DB Energie genutzten Tranche zur Verfügung stehende Speicherkapazität wird von Iqony selbst über den hauseigenen Trading-Bereich vermarktet.

Quelle: Iqony | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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