Österreich gründet Innovationsnetzwerk für bidirektionales Laden

Männer und Frauen im Forschungsumfeld blicken in die Kamera.Foto: Verbund
Treffen des neuen Innovationsnetzwerks für bidirektionales Laden in Österreich.
Österreich will durch ein Forschungsprojekt das bidirektionale Laden voranbringen. Beteiligt ist der größte Grünstromerzeuger Verbund.

Österreich hat ein Innovationsnetzwerk zum Thema bidirektionales Laden oder Vehicle-to-grid (V2G) gegründet. Dazu zählt mit dem Verbund der größte grüne Stromerzeuger des Landes. Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG geförderte Projekt ziele laut Verbund darauf ab, die grundlegenden Anforderungen sowie Bedürfnisse zukünftiger Nutzer:innen von E-Fahrzeugen zu identifizieren.

„Die Herausforderungen im Bereich der Elektromobilität sind vielfältig. Neben technischen Aspekten müssen auch rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden“, erklärt Projektleiter Kurt Leonhartsberger. „Mit diesem Projekt möchten wir eine Anlaufstelle für Unternehmen sowie private Nutzer:innen schaffen und Lösungen erarbeiten, die eine reibungslose Integration der V2G-Technologie ermöglicht.“

Zu den Hauptzielen des Projekts gehört die Identifikation von Kundenbedürfnissen sowie die Erarbeitung potenzieller Geschäftsmodelle für bidirektionales Laden. Ein zentrales Element werden zudem der Aufbau des Innovationsnetzwerks im österreichischen V2G-Bereich sein. Dazu zählen 14 österreichische Partner wie VERBUND, AIT, APG, Sonnenplatz Großschönau, impeect GmbH, EMC, Reisenbauer Solutions, Im-Plan-Tat, Family of Power, Sticon und Stadtwerke Amstetten.

Die Erfolgsfaktoren des Projekts umfassen die Entwicklung validierter Use-Cases und Geschäftsmodelle sowie deren Umsetzung in ausgewählten Testumgebungen. Die innovative Technologie des bidirektionales Laden schaffe neue Perspektiven für die Nutzung von Elektrofahrzeugen als flexible Stromspeicher. Werden E-Fahrzeuge zukünftig als flexible Speicher richtig eingesetzt, kann damit ein netz- und systemdienlicher Zusatznutzen für unser Energiesystem geschaffen werden.

Vehicle to Grid ermöglicht die Abgabe von elektrischem Strom aus den Antriebsakkus von Elektroautos zurück ins öffentliche Stromnetz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Elektrofahrzeugen können bidirektional ladefähige Fahrzeuge nicht nur elektrische Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch in Zeiten hoher Netzlast über spezielle Ladestationen ins Netz oder ins Haus einspeisen. Dieses bidirektionale Laden fördert eine intelligente Sektorenkopplung und hat das Potenzial, sogar Haushalte während eines Stromausfalls zu versorgen.

Die V2G-Technologie könnte zukünftig also einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors leisten.

Quelle: Verbund | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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