Nürnberg: 1,7 Kilometer Solaranlage am Flughafen-Zaun

Menschen mit Grabwerkzeugen die aussehen wie Schuko-Stecker an Stöcken - Spatenstich am Flughafen Nürnberg für Solaranlage.Foto: Christian Seitz / Airport Nürnberg.
Symbolischer Spatenstich mit symbolischen Grabwerkzeugen. Von links: Klaus Dotzauer (Flughafen Nürnberg Energie) Jochen Schürer (Greenovative), Dr. Michael Hupe (Airport Nürnberg), Marcus König (Oberbürgermeister Nürnberg), Albert Füracker (Finanz- und Heimatminister) und Thomas Pirner (MdL).
In Franken entsteht eine besondere Solaranlage entlang des Zauns am Flughafen Nürnberg. Bauherr ist der Flughafen-Betreiber Airport Nürnberg, für die Umsetzung ist Greenovative verantwortlich.

Auf 1,7 Kilometer Länge und 60 Metern Breite soll sich die neue Solaranlage am Flughafen erstrecken, die Spitzenleistung gibt Airport Nürnberg mit 13,4 MW an. Der symbolische Spatenstich fand am Freitag voriger Woche statt.

Betrieben werden soll die Solaranlage von der für die Energieversorgung des Flughafens zuständigen Tochtergesellschaft Flughafen Nürnberg Energie. Der Ertrag soll bei 13,4 GWh liegen, der Solarstrom wird direkt in das Stromnetz des Flughafens eingespeist. Um den größten Teil des gewonnenen Stroms selbst verbrauchen zu können, sind Stromspeicher und eine Power-to-Heat-Anlage geplant.

Die Lage auf dem Flughafengelände in der Nähe der Startbahn und in bestehenden ökologischen Ausgleichsflächen machte vorab viele Abstimmungen nötig. Eingebunden waren unter anderem die Deutsche Flugsicherung, das Luftamt Nordbayern und das Umweltamt der Stadt Nürnberg. So sorgt die Ost-West-Ausrichtung der Module in Nürnberg nicht nur für eine Streckung des Stromertrags über den Tag, sondern verhindert auch, dass anfliegende Flugzeuge geblendet werden. Neben knapp 23.000 Solarmodulen und 93 Kilometern Kabel kommen für die Solaranlage auch 380 Tonnen Stahl für die Unterkonstruktion zum Einsatz – so viel wie das Startgewicht eines Boeing 747 Jumbojets.

Am Flughafen Nürnberg sind bereits zwei PV-Anlagen in Betrieb: eine seit 2017 auf einer Flugzeughalle, eine weitere seit 2022 auf einem Parkhaus. Die Fertigstellung der neuen Anlage ist für Juni 2025 geplant. Auch andere Flughäfen setzen auf Solarstrom. Der Flughafen Hannover experimentiert mit verschiedenen Arten der Aufständerung, in Frankfurt erprobt man gerade senkrecht montierte Solarmodule.

Das mit der Umsetzung betraute Unternehmen Greenovative stammt ebenfalls aus Nürnberg. Es ist als vollintegrierter Entwickler, EPC-Anbieter und Independent Power Producer tätig und holte bei der Juli-Ausschreibung für Freiflächen-Anlagen acht Prozent der Zuschläge.

Quelle: Greenovative | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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