Recycling: Hersteller erreichen Meilenstein für Batterie-Pass der EU

Grafik zeigt Elektro-Auto mit grüner Batterie, Symbol für Batterie-Recycling.Grafik: paul_craft / stock.adobe.com
Batterien in Elektro-Autos sollen künftig einen Pass erhalten, in dem die genutzten Materialien festgehalten sind.
Ein Batterie-Pass soll in Zukunft Auskunft über die verwendeten Materialien geben und das Recycling erleichtern. Mit den von der Global Battery Alliance koordinierten Pilotprojekten ist nun ein neuer Meilenstein erreicht.

Die Pilotprojekte wurden von zehn Projektkonsortien durchgeführt. Laut einer Pressemitteilung der Global Battery Alliance handelte es sich dabei um die „größte vorwettbewerbliche Anstrengung zur Erstellung von harmonisierten Batteriepässen“. Die Plattform GBA wurde 2017 gegründet. Sie bringt öffentliche und private Akteure zusammen und hat die Aufgabe, bis 2030 eine nachhaltige Wertschöpfungskette für Batterien zu etablieren. Teil davon ist die Umsetzung des Batterie-Pass-Konzeptes der EU, das zu einem besseren Recycling führen soll.

Batterie-Pass soll für Recycling nötige Informationen verfolgbar und vergleichbar machen

Im Zuge ihrer Batterie-Verordnung will die EU auch einen Batterie-Pass einführen. Der nun von GBA entwickelte Batterie-Pass nutzt digitale Produktpässe für die Datenerfassung, -aggregation, -bewertung und -überprüfung. Er soll weltweit einheitliche Anforderungen für die nötigen Berichte definieren, Hinweise für Verbesserungen geben und Maßnahmen anerkennen, die über die Vorschriften hinausgehen. So soll die Nachhaltigkeit in der Batterie-Wertschöpfung zu einer vergleichbaren Größe werden, die sich auch in Investitions-, Beschaffungs- und Einkaufsentscheidungen einbeziehen lässt. Der GBA-Batterie-Pass soll vergleichbare Daten für mehr als 20 Umwelt-, Sozial- und Governance-Kategorien liefern, so die Plattform.

Die Pilotprojekte bauen auf einen Machbarkeitsnachweis für den Batterie-Pass aus dem Jahr 2023 auf. In den Pilotprojekten arbeiteten die Konsortien mit sieben Anbietern digitaler Lösungen zusammen. Ziel war es, die Herkunft und den Weg von sieben Materialien zu verfolgen – Lithium, (künstliches) Graphit, Aluminium, Kobalt, Kupfer, Eisenphosphat und Nickel. Die beteiligten Hersteller von Batterie-Zellen repräsentieren laut GBA mehr als 80 % des weltweiten Marktanteils für Elektrofahrzeugbatterien. Namentlich sind dies Contemporary Amperex Technology Limited (CATL), CALB Group, Circularize, Circulor, FinDreams Battery, EVE Energy, Glassdome, Gotion High-tech, LG Energy Solution, Li Auto, Minviro, Minespider, Nanjing Fuchuang Intelligent Manufacturing Technology, Samsung SDI, Shenzhen Dianlian Technology, Shenzhen Precise Testing Technology und Sunwoda Electronic.

Das Projekt baut sowohl auf rechtliche Vorschriften als auch auf freiwillige Standards auf. Auf dieser Grundlage entwickelte die GBA sieben neue Regelwerke. Deren Themen sind: Treibhausgasemissionen, Sorgfaltspflicht im Bereich Umwelt und Menschenrechte, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, biologische Vielfalt, Rechte indigener Völker und Kreislaufwirtschaft. In den Regelwerken werden laut GBA sowohl die Anforderungen als auch und die derzeit besten Praktiken beschrieben, um diese zu erfüllen.

Firmen nehmen ihre Lieferkette unter die Lupe

Die Unternehmen konnten in dem Pilotprojekt abgleichen, inwieweit sie bereits die Sorgfaltspflichten der EU-Batterieverordnung erfüllen, die ab 2025 in Kraft treten werden. Sie brachten Wissen und Kontakte ihren Lieferketten ein, von Bergbauunternehmen über Raffinerien und Hersteller bis hin zu Recycling-Unternehmen.  

Unter anderem wurden in dem Projekt 200 Nachhaltigkeitsberichte gesammelt. Fünf der Pilotunternehmen nahmen zudem erstmalig an einer unabhängigen Datenprüfung teil. Diese soll helfen, den GBA-Batteriepasses zu einer vertrauenswürdigen Quelle für Nachhaltigkeitsindikatoren zu machen.

Die GBA erprobte auch ein System, um Nachhaltigkeitsmaßnahmen der Unternehmen auf Produktebene zu bewerten. So soll es möglich werden, Nachhaltigkeitszertifikate für konkrete Produkte zu vergeben.

Inga Petersen, Executive Director der GBA, sagt: „Wir sind begeistert von den Ergebnissen des Batteriepasses 2024 und gratulieren allen teilnehmenden Organisationen zu diesem großen Erfolg. Dass die weltweit führenden Zellhersteller ihre Lieferketten mobilisieren, vorwettbewerblich arbeiten und über harmonisierte Nachhaltigkeitserwartungen berichten, stellt ein beispielloses Engagement für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit in der Batterieindustrie dar, wie es in der GBA-Vision 2030 festgehalten ist.“

Quelle: GBA | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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