Electric Hydrogen baut 200-MW-Elektrolyseur für Uniper in Wilhelmshaven
Das Projekt „Green Wilhelmshaven“ von Uniper besteht aus einem Elektrolyseur und einem Importterminal für Ammoniak. Der Elektrolyseur soll in Wilhelmshaven auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks von Uniper stehen. Electric Hydrogen hat im Oktober 2024 mit dem vorläufigen Front-End-Engineering-Design (Pre-FEED) für das Projekt begonnen.
Für die der Elektrolyse will Uniper erneuerbaren Strom aus Windparks nutzen. Der Wasserstoff soll an Industriekunden von Uniper vermarktet werden. Als beispielhafte Branchen nennt der Energiekonzern die Chemie-, Stahl-, Schifffahrts- und Luftfahrtindustrie.
Für Electric Hydrogen habe man sich entschieden, da das Unternehmen eine fortschrittliche Protonen-Austauschmembran-Elektrolyse (PEM) einschließlich des vollständig integrierten Anlagendesigns zur Minimierung der Produktionskosten für Wasserstoff anbiete. Ab 2026 können die PEM-Elektrolyseure von Electric Hydrogen in der Europäischen Union eingesetzt werden, heißt es von Uniper. Pro 100-MW-Anlage kann der Elektrolyseur laut Datenblatt bis zu 1.900 kg Wasserstoff stündlich liefern. Dafür benötigt er 51 bis 54 kWh elektrische Energie (Wechselstrom-Input) pro kg Wasserstoff, Verluste in den Nebenanlagen mitgerechnet. Electric Hydrogen wurde 2020 gegründet, hat Niederlassungen in Kalifornien und Massachusetts, mittlerweile 300 Mitarbeitende und eine Finanzierung von über 750 Millionen USD.
Wasserstoff-Infrastruktur mit Elektrolyseur, Ammoniak-Terminal, Speicher und Netz
Das Ammoniak-Importterminal ist in unmittelbarer Nachbarschaft zum ersten LNG-Terminal im Norden von Wilhelmshaven geplant, das von einer Uniper-Tochter betrieben wird. Beide Anlagen sollen über Pipelines an das deutsche Wasserstoff-Kernnetz sowie an Untergrundspeicher in Norddeutschland angeschlossen werden. Wilhelmshaven soll dabei zu einem Knotenpunkt für grünen Wasserstoff in Deutschland werden. Sowohl der Elektrolyseur als auch das Ammoniak-Terminal werden als „Project of Common Interest“ (PCI, deutsch: Projekt von gemeinsamem Interesse) von der EU gefördert. „Das Wasserstoffprojekt von Uniper ist ein Eckpfeiler unserer Pläne, die Energiewende zu gestalten“, so Susanne Thöle, Director of Hydrogen bei Uniper.
Der aus einer Aufspaltung von E.on hervorgegangene Energiekonzern Uniper war in der Energiekrise 2022 in Schwierigkeiten geraten und gehört nun dem deutschen Staat. Als Hauptmärkte nennt das Unternehmen Deutschland, das Vereinigte Königreich, Schweden und die Niederlande. Bis 2040 soll Uniper vollständig CO2-neutral werden.
Quelle: Uniper | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH