Photovoltaik-Zubau im Oktober 2024 weiter hinter Ziel
In Summe waren Ende Oktober 2024 damit laut der Statistik der Bundesnetzagentur 96.303 MW Photovoltaik-Leistung in Deutschland am Netz. Um das Ziel von 215 GW bis 2030 zu erreichen, wäre ein monatlicher Zubau von durchschnittlich 1.604 MW nötig, zeigt die Darstellung der Bundesnetzagentur. Da bereits in den vorigen Monaten der Zubau unter dem Ziel blieb, wird diese Lücke immer größer. Positiv ausgedrückt ist der Photovoltaik-Zubau im Oktober 2024 allerdings im Vergleich zum Vormonat gewachsen. Im September waren es laut der aktuellen Auswertung lediglich 1.170 MW. Das beinhaltet eine nennenswerte Zahl an Nachmeldungen. Vor einem Monat waren für den September lediglich 960 MW registriert. Auch der schwache August hat noch etwas zugelegt. Im Bundesländer-Vergleich erzielte Bayern im Oktober 2024 wie üblich den höchsten Solarenergie-Zubau (3176 MW), Schlusslicht war Hamburg (44 MW).
Wenig Nachfrage nach kleinen Photovoltaik-Anlagen
Drastisch nachgelassen hat in der längerfristigen Auswertung das einstige Zugpferd, die kleinen PV-Anlagen. Das zeigt eine Auswertung des PV-Großhändlers EWS. Gegenüber dem Vorjahr sei der der Zubau bei kleinen PV-Anlagen bis 10 kW im Oktober 2024 um die Hälfte zurückgegangen. Auch das Interesse an Steckersolaranlagen sei rückläufig.
Lediglich das Segment großer Freiflächenanlagen entwickle sich erwartungsgemäß. Diese machen 810 MW beziehungsweise knapp 60 Prozent der im Oktober zugebauten Anlagen aus. EWS betont, dass die Bedingungen für den Bau einer eigenen PV-Anlage gerade besonders attraktiv seien. Die Preise seien auf einem Tiefstand und bei den Handwerksbetrieben gebe es freie Kapazitäten – teils so viele, dass bereits Arbeitsplätze abgebaut würden. EWS hofft auf neue Impulse, zum Beispiel durch die dynamischen Stromtarife, die Energieversorger ab 2025 anbieten müssen, oder durch den Ausbau der E-Mobilität.
Jahresziel 2024 für Photovoltaik wird erreicht
In der Gesamtbetrachtung des bisherigen Jahres 2024 werde das politische Zubau-Ziel für die PV hingegen erreicht, hat EWS ausgerechnet. Allerdings lägen auch hierbei die Anlagensegmente unter 1 MW deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Im bisherigen Gesamtjahr würden große Freiflächenanlagen gut 40 Prozente des Zubaus ausmachen.
Auch die Windenergie liegt wieder deutlich hinter den Plänen zurück. Bei der Windenergie an Land gab es einen Netto-Zubau von 161 MW. Nötig für die Erreichung des Ausbauziels von 115 GW wären monatlich 707 MW. Neue Offshore-Windenergie-Anlagen gingen nicht ans Netz. Die Bioenergie kommt auf einen Netto-Zubau von 4 MW. Das ist zwar fast nichts, aber immerhin mehr als der „Ausbaupfad“ – der sieht bei der Bioenergie nämlich einen Rückbau um 9 MW monatlich vor.
Quelle: BNetzA, EWS | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH