Mieterstrom-Projekte als virtuelles Kraftwerk

Blick über Solardach auf weiteres Gebäude mit Solardach und Baugerüst - Mieterstrom-Projekt von Enerfin.Foto: Enerfin
Mieterstrom-Projekt von Enerfin mit 42 Wohnungen in Balingen.
Das neu gegründete Unternehmen Enerfin will Mieterstrom im großen Stil umsetzen und die Anlagen mit einer Software steuern und mit dem Strommarkt koppeln.

Gegründet wurde die Enerfin AG vom Management-Team des Schweizer Technologieunternehmens Lynus AG. Lynus entwickelt und vertreibt komplette Energiesysteme mit integrierter Soft- und Hardware. Das neue Schwesterunternehmen Enerfin will mit diesen Produkten nun selbst Mieterstrom-Projekte umsetzen und diese als virtuelles Kraftwerk vernetzen. Dabei ist das Grundmodell ähnlich wie bei anderen Mieterstrom-Anbietern auch. Enerfin übernimmt alle Aufgaben, von der Planung über die Finanzierung, Errichtung, Betriebsführung bis zur laufenden Abrechnung, sodass die Immobilien-Eigentümer sich darum nicht kümmern müssen.

Enerfin: Dachpacht mit Gewinnbeteiligung

Im Gegenzug zahlt Enerfin eine Dachpacht – und zwar in Form einer Gewinnbeteiligung. Hier kommt die Besonderheit ins Spiel. Der Betrieb als virtuelles Kraftwerk soll die Mieterstrom-Anlagen nämlich rentabler machen. Enerfin will Flexibilitäten aus dem virtuellen Mieterstrom-Kraftwerk vermarkten und so Zusatzerträge erzielen. Dafür setzt das Unternehmen auf die von Lynus entwickelte Softwareplattform und Hardware. Lynus-Komponenten werden bereits in mehr als 1.500 Immobilien eingesetzt. „In unserer Software stecken mehr als 40.000 Arbeitsstunden. Sie nutzt maschinelles Lernen, um die Energieflüsse im Gebäude vorherzusagen und zu steuern – bis hin zur Anbindung an unser virtuelles Kraftwerk. So wird der erneuerbare Strom optimal genutzt“, sagt Paul Hauser, CEO von Enerfin und Lynus.

Die Software verknüpft Photovoltaik-Anlagen und Stromspeicher sowie Ladestationen, Wärmepumpen, Strom- und Wasserzähler und weitere Komponenten. Vermieter, Verwalter und Investoren können mit dem integrierten Monitoring die Energieflüsse und Finanzdaten jeder Liegenschaft überwachen. Die Integration von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen nach § 14a EnWG ist ebenfalls implementiert.

Enerfin startet mit einer zugesagten Projektpipeline aus 300 Immobilien und 2.400 Wohnungen. Die Investition für diese Projekte soll bei rund 20 Millionen Euro liegen.

Das Konzept des virtuellen Kraftwerks mit dezentralen Kleinanlagen verfolgt auch 1Komma5°, allerdings mit dem Schwerpunkt auf Einfamilienhäusern.

Quelle: Enerfin | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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