Solarthermie in der Landwirtschaft: Wärme für Hühnermast-Betrieb in Österreich
Rund 40.000 Hühner hat der Betrieb „Bauer Mast“. Der Stall und die Futtermitteltrocknung benötigen das ganze Jahr hindurch Wärme. Der Jahreswärmebedarf von rund 580 MWh des Stalls wurde bisher mit einer Hackschnitzel-Heizung gedeckt, heißt es im Zwischenbericht des Klima- und Energiefonds. Verteilt wird die Wärme über eine Bodenheizung und bei Lastspitzen auch über einen Heizlüfter. Eine Solarthermie-Anlage soll dem Landwirtschaft-Betrieb helfen, Brennstoff zu sparen.
Zusammen mit dem Solarthermie-Hersteller Gasokol entwickelte der Landwirt Roland Bauer ein neues Energiekonzept. Im Jahresmittel soll dieses über 30 % der Wärme aus der Solarthermie-Anlage bereitstellen, im Sommer sogar fast 50 %. Laut dem Klima- und Energiefonds gehören zu dem Gesamtkonzept eine Solarthermieanlage mit einer Kollektorfläche von 336 m² (235 kW) auf dem Dach einer neuen und isolierten Lagerhalle, Bauteilaktivierung, Speichererweiterung, Energiemanagement und sowie die Trocknung von Futtermittel und Hackgut. Die trockenen Hackschnitzel sorgen im Winter dann für eine bessere Energieeffizienz. Die Gesamtkosten des Projekts beziffert der Klima- und Energiefonds mit gut 242.00 Euro, die Förderung mit rund 109.000 Euro.
„Ich möchte an alle Landwirte weitergeben, dass sie sich über Ihr Energiekonzept Gedanken machen, weil es immense Kosten spart, sehr nachhaltig und auch zukunftsfähig ist“, erklärt Roland Bauer. „Die Wärme, die auf dem Dach des Masthühnerstalls produziert wird, kann mir keiner wegnehmen und ich bin nicht abhängig von anderen Wärmeproduzenten.“ In der Landwirtschaft gibt es verschiedene Prozesse, die Wärme bei niedrigen Temperaturen brauchen und die daher gut geeignet für den Einsatz von Solarthermie sind. Neben Stallheizungen sind das zum Beispiel das Heizen von Gewächshäusern oder das Trocknen von landwirtschaftlichen Produkten. Dennoch geht es bei erneuerbaren Energien in der Landwirtschaft meistens um Photovoltaik oder Bioenergie, wie auch Berichte auf dem Solarserver zeigen.
Quelle: Gasokol, Klima- und Energiefonds | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH