Produktion von Wasserstoff im Offshore-Windpark Alpha Ventus geplant

Alpha Ventus, ein Windtestfeld in der Nordsee, dient der Erforschung der Offshore-Elektrolyse.Foto: Doti / Matthias Ibeler
Alpha Ventus besteht seit 2010 und war der erste deutsche Offshore-Windpark.
Mithilfe eines Offshore-Elektrolyse-Demonstrators mit 10 MW Leistung im Offshore-Windpark Alpha Ventus soll die Machbarkeit und die Effizienz der Wasserstoffproduktion direkt auf See ausprobiert werden.

Die NorthH2 Projektgesellschaft, die Deutsche Offshore-Testfeld- und Infrastruktur (Doti) und die Stiftung Offshore-Windenergie haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um gemeinsam an der Errichtung eines Offshore-Elektrolyse-Demonstrators mit 10 MW Leistung im Offshore-Windpark Alpha Ventus in der deutschen Nordsee zu arbeiten. Dieses Projekt ist Teil der von NorthH2 entwickelten Northsea Hydrogen Projektpipeline.

Ziel des Forschungs- und Demonstrations- Projekts ist es, die Machbarkeit und Effizienz der Wasserstoffproduktion direkt auf See zu demonstrieren und die benötigten Komponenten zu testen. Zukünftig soll grüner Wasserstoff als nachhaltiger Energieträger dienen und zur Dekarbonisierung verschiedener Industrien beitragen. Für die Aufstellung des Demonstrators will man auf ein Fundament einer Prototypen-Windenergieanlage zurückgreifen.

Offshore-Elektrolyse in Alpha Ventus mit Protonenaustauschmembran-Elektrolyseur

Die im Windpark vorhandene Stromversorgung soll den Protonenaustauschmembran-Elektrolyseur mit Strom versorgen. Im Prozess will man zunächst das Meerwasser unter Ausnutzung der bei der Elektrolyse entstehenden Abwärme entsalzen und dann im Elektrolyseur in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Anschließend will man den Wasserstoff speichern und während Windflauten die Rückverstromung testen. Für eine Offshore-Verladung und Schiffstransport zum Land sind die generierten Mengen allerdings zu gering, um den hohen Kosten-Aufwand für eine entsprechende Logistik zu rechtfertigen. Sobald die im Wasserstoff-Kernnetz enthaltene Pipeline Aquaductus die Nordsee mit dem Pipeline-Netz an Land verbindet, will man den Demonstrator anschließen und den Wasserstoff einspeisen. Das Projekt soll wichtige Erkenntnisse gewinnen, um später kommerziell Offshore-Elektrolyseure auf See betreiben zu können.

Wichtiger Bestandteil des Vorhabens ist es für Industriepartner und Forschung, als auch ökologische Begleitforschung, eine Plattform zu bieten, um unter Realbedingungen Systeme und Komponenten zu testen und optimieren. Auch soll die Projektentwicklung und -umsetzung den beteiligten Behörden die Möglichkeit bieten, die notwendige Regulatorik für Vorgaben und Genehmigung von Offshore-Elektrolyse-Projekten aufzubauen. Eric Richter, Geschäftsführer der Doti, sagt: „Nachdem wir über 15 Jahre den Betrieb von Offshore-Windkraftanlagen ausgiebig erforschen konnten, freuen wir uns, dass das Testfeld erneut von einem vielversprechenden Projekt genutzt wird.“

Karina Würtz, Geschäftsführerin der Stiftung Offshore-Windenergie, ergänzt: „Der Markthochlauf im Wasserstoffbereich ist aktuell mit vielen verschiedenen, technischen wie auch wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, die es zu meistern gilt. Dies gilt umso mehr für Wasserstoffherstellung offshore, also auf dem Meer. Hier sollte man erstmal mit kühlem Kopf austesten, wie sich die rauen Bedingungen der Nordsee auf die Technologiekomponenten und die Wartungsbedarfe auswirken. Daher begrüßen wir diese Initiative und freuen uns, eine Testmöglichkeit auf der Testfeldfläche von Alpha Ventus zur Verfügung stellen zu können.“

Quelle: Stiftung Offshore-Windenergie | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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