Verbände fordern, öffentlich geförderte Batterieforschung fortzuführen

Im Bild eine Grafik mit einer Batterie und symbolischen Stromnetzen, die öffentlich geförderte Batterieforschung ist zentral für den Wirtschaftsstandort Deutschland.Foto: Alexander / stock.adobe.com
Das im Ampel-Koalitionsvertrag formulierte Ziel, Deutschland zu einem Zentrum für Forschung, Fertigung und Recycling von Batteriezellen zu machen, rückt ohne Forschungsförderung in weite Ferne.
Die Bundesregierung will bei der Batterieforschung sparen. Ausgerechnet hier den Rotstift anzusetzen, sende ein verheerendes Signal an Wirtschaft und Gesellschaft, so die Industrieverbände VCI, VDMA, KLiB und ZVEI.

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Verband Deutscher Maschinen – und Anlagenbau (VDMA), das Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen Batterien (KLiB) und der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) kritisieren den von der Bundesregierung geplanten Abbau der Batterieforschung. Sie appellieren an die Mitglieder des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technologiefolgenabschätzung, den Antrag der CDU/CSU-Fraktion „Für eine starke Batterieforschung in Deutschland“ anzunehmen und damit der Bundesregierung zu empfehlen, den von ihr vorgeschlagenen Abbau der Batterieforschung zurückzunehmen. Die öffentlich geförderte Batterieforschung sei ein zentrales Element der Forschungs- und Innovationspipelines.

Öffentlich geförderte Verbundvorhaben im vorwettbewerblichen Umfeld zwischen Forschungseinrichtungen und Industrien – besonders klein- und mittelständische Industrien – kämen mit einer Absage der Förderung zum Erliegen. „Der Abbau der öffentlichen Batterieforschung vermindert dramatisch die Innovationskraft der Unternehmen“, warnen die Verbände. Statt den Rotstift anzusetzen, müsse man die öffentlich geförderte Batterieforschung deutlich ausbauen und auf eine langfristig verlässliche Basis stellen. Denn sonst rücke das im Koalitionsvertrag formulierte Ziel, Deutschland zu einem Zentrum für Forschung, Fertigung und Recycling von Batteriezellen zu machen in weite Ferne.

Öffentlich geförderte Batterieforschung für mehr Resilienz der Wirtschaft

Die Batterietechnologie werde die Weltwirtschaft laut einer aktuellen McKinsey-Studie bis 2040 signifikant prägen. In Asien, insbesondere China, hat sich laut den Verbänden ein vollständiges, erfahrenes und finanzkräftiges Ökosystem Batterien entwickelt. Die deutsche Industrie sei zu nahezu 100 Prozent von diesem Ökosystem abhängig. Dies habe gravierende Auswirkungen auf die Resilienz der Wirtschaft und die technologische Souveränität am Standort Deutschland. Arbeitsplätze, die den Verlust von Arbeitsplätzen bei der Transformation kompensieren können, gingen verloren, da die Wertschöpfung – besonders in dieser Schlüssel- und Zukunftstechnologie – an anderen globalen Standorten erfolgt. Ausgerechnet hier den Rotstift anzusetzen, sende ein verheerendes Signal an Wirtschaft und Gesellschaft. Vielmehr sollten die Bundesregierung und Industrie gemeinsam eine Gesamtstrategie zum Aufbau eines wettbewerbsfähigen Ökosystems Batterie entwickeln, fordern VCI, VDMA, KLiB und ZVEI.

Abbau der Batterieforschung schon eingeleitet

Schon jetzt habe der Haushaltsentwurf 2025 der Ampelkoalition und die damit verbundene unklare künftige Fördersituation den Abbau der Batterieforschung an akademischen Einrichtungen eingeleitet. Somit können Arbeitsverträge nicht verlängert, neue Verträge nicht geschlossen und laufende Forschungsvorhaben nur noch zu Ende geführt werden. Ferner verlören die Forschungseinrichtungen ihren wissenschaftlichen Nachwuchs aufgrund der Perspektivlosigkeit in diesem Forschungsfeld. Der Fachkräftemangel verschärfe sich. Ausbilderinnen und Ausbilder wanderten ab. Zudem komme der Technologietransfer über Kooperationen, Köpfe und Start-ups zum Erliegen.

Diese weitreichenden Konsequenzen treffen alle an der Wertschöpfungskette beteiligten Industrien: Chemieunternehmen, Maschinen- und Anlagenbau, Zellfertiger und alle Industriezweige, deren Produkte auf der Performance, dem Preis und der Verfügbarkeit von Batterien beruhen. Hierzu zählen beispielsweise Elektrofahrzeuge wie Pkw, Lkw, Busse oder E-Bikes, stationäre Speicher, Drohnen, Power Tools oder Roboter. Öffentlich geförderte Verbundvorhaben im vorwettbewerblichen Umfeld zwischen Forschungseinrichtungen und Industrien, besonders klein- und mittelständische Industrien, kämen zum Erliegen.

Quelle: ZVEI | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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