Forschungsprojekt: Kavernenspeicher für Wasserstoff geeignet

Im Bild eine schematische Darstellung von einem Kavernenspeicher für Wasserstoff.Grafik: EWE / Litho Niemann + M. Steggemann
Das Speichern von Wasserstoff in Salzkavernen funktioniert.
In einem Testspeicher mit der Größe eines Einfamilienhauses in einer Salzkaverne konnten EWE und DLR zeigen, dass diese Art von Speicher für Wasserstoff geeignet ist. Nun geht es darum, Erkenntnisse auf großtechnische Speicher zu übertragen.

Im Projekt HyCAVmobil (Hydrogen Cavern for Mobility) haben das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) und der Energieversorger EWE nachgewiesen, dass man Wasserstoff in einem unterirdischen Kavernenspeicher sicher einlagern kann. Zudem zeigte das Projekt, dass der Reinheitsgrad des Wasserstoffs dabei nur minimal abnimmt. Diese weiterhin sehr hohe Reinheit des Wasserstoffs ist vor allem für den Einsatz im Mobilitätsbereich wichtig. Erprobt haben DLR und EWE das in einer neu errichteten Testkaverne in Rüdersdorf östlich von Berlin.

Test-Kavernenspeicher für Wasserstoff in Rüderdorf

EWE hat für das Projekt eine 1.000 Meter tiefe Kaverne mit der Größe eines Einfamilienhauses auf seinem Gasspeichergelände in Rüdersdorf gebaut. Der Betrieb der Anlage startete im Jahr 2023. Mit der Testkaverne sammelten das DLR und EWE Erfahrungen, wie sich Wasserstoff bei unterschiedlichen Drücken ein- und ausspeichern lässt. Forschende des DLR haben dabei umfangreiche Messungen zur Gaszusammensetzung vorgenommen. Für das Projekt HyCAVmobil hat das DLR zudem am Standort Oldenburg ein neues Labor eingerichtet: Mit ihm lassen sich die Qualität und Reinheit von Wasserstoff bestimmen. Auch Wasserstoff-Proben aus dem Kavernenspeicher in Rüdersdorf hat man hier untersucht.

Die Qualität des ausgespeicherten Wasserstoffs ist vor allem für die Nutzung in Brennstoffzellen relevant. Sie können zum Beispiel in Fahrzeugen zum Einsatz kommen und Wasserstoff in Strom für den Elektromotor umwandeln. „Hier können wir die zentrale Forschungsfrage, ob sich die Kaverne als großtechnischer Speicher für Wasserstoff eignet, in dieser Konfiguration mit ja beantworten. Die Qualität ist unseren Untersuchungen nach auch beim Ausspeichern aus der neu errichteten Kaverne immer noch so hoch, dass eine einfache Aufreinigung für die weitere Nutzung ausreicht“, sagt Alexander Dyck. Er leitet die Abteilung Stadt- und Gebäudetechnologien am DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme. „Auch für uns war es ein Gewinn, erstmals Messungen an einer realen Kaverne durchführen zu können und damit wichtiges Basiswissen für die Gestaltung der zukünftigen Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland bereitzustellen“, so Dyck.

Erkenntnisse lassen sich auf großtechnische Speicher übertragen

Die Erkenntnisse, die EWE aus dem Bau und Betrieb der 500 Kubikmeter fassenden Testkaverne gewonnen hat, überträgt das Unternehmen nun auf Kavernen mit dem 1.000-fachen Volumen. Die Ergebnisse zur Wasserstoffreinheit nach dem Ein- und Ausspeichern im Projekt HyCAVmobil gelten allerdings nur für neuerrichtete Kavernen. An seinem Kavernenstandort in Huntorf in der Wesermarsch rüstet EWE eine Erdgaskaverne für die Speicherung von Wasserstoff um. Die Reinheit nach der Wasserstoffentnahme wird EWE bei dieser Bestandskaverne gesondert untersuchen. Denn bisher hat man in dieser Kaverne Erdgas gespeichert. „Unser Ziel ist es, großtechnische Kavernen zur Wasserstoffspeicherung zu etablieren. Allein EWE verfügt mit 37 Salzkavernen über 15 Prozent aller deutschen Kavernenspeicher, die sich zur Speicherung von Wasserstoff eignen“, sagt der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler.

Quelle: DLR | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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