Ausschreibung für Biomasseanlagen und Solaranlagen auf Gebäuden deutlich überzeichnet

Im Bild eine Photovoltaik-Aufdachanlage und eine Biogasanlage, Ausschreibung für Solaranlagen auf Gebäuden und Biogasanlagen veröffentlicht.Foto: Countrypixel / stock.adobe.com
Photovoltaik und Biogas geht auch zusammen.
Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert für Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden liegt in der aktuellen Ausschreibungsrunde bei 9,04 ct/kWh. Bei der Biomasse sind es 17,33 ct/kWh.

Die Bundesnetzagentur hat die Zuschläge der Ausschreibung für Biomasseanlagen und für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden zum Gebotstermin 1. Oktober 2024 veröffentlicht. Dabei waren beide Ausschreibungen erneut deutlich überzeichnet. „Der erneute Rekordwert bei der Gebotsmenge für Solardachanlagen stimmt optimistisch im Hinblick auf den technologiespezifischen Ausbaupfad, insbesondere vor dem Hintergrund der angestrebten Parität mit dem Ausbau bei Freiflächenanlagen“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. „In der Ausschreibung für Biomasseanlagen besteht trotz geringfügiger Rückgänge bei der Gebotsmenge und Anzahl an Geboten weiterhin ausgeprägter Wettbewerb.“

Ausschreibung für Biomasseanlagen zum vierten Mal in Folge deutlich überzeichnet

Bei einer ausgeschriebenen Menge von 234 Megawatt (MW) für Biomasseanlagen haben Bieter 712 Gebote mit einer Gebotsmenge von 622 MW eingereicht. Dabei entfielen 17 Gebote mit 31 MW auf Neuanlagen und 695 Gebote im Umfang von 591 MW auf Bestandsanlagen. 51 Gebote musste die Bundesnetzagentur vom Verfahren ausschließen.

Es konnten 283 Gebote einen Zuschlag erlangen. Davon entfielen zehn Zuschläge mit 14 MW auf Neuanlagen und 273 Zuschläge mit 220 MW auf Bestandsanlagen. Dabei reichen die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote von 12,92 ct/kWh bis 17,93 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt in dieser Runde bei 17,33 ct/kWh. In der Vorrunde hatte dieser Wert noch 17,80 ct/kWh betragen. Ferner sind über die letzten vier Gebotsrunden die mittleren Zuschlagswerte um über 1,5 ct/kWh gefallen.

Regional betrachtet gingen insgesamt mehr als die Hälfte der Zuschläge an Gebote für Standorte in Bayern (67 MW, 92 Zuschläge) und in Niedersachsen (56 MW, 63 Zuschläge). Standorte in Baden-Württemberg (21 MW, 26 Zuschläge), Mecklenburg-Vorpommern (21 MW, 14 Zuschläge) und Nordrhein-Westfalen (18 MW, 26 Zuschläge) landeten auf den nachfolgenden Rängen.

Die gesetzliche Regelung zur bevorzugten Bezuschlagung von Anlagen in der Südregion (Standorte südlich der Main-Linie) hat die Bundesnetzagentur beginnend mit der aktuellen Ausschreibungsrunde ausgesetzt. Der Anteil der auf Zuschläge in der Südregion entfallenden Zuschlagsmenge lag in dieser Runde mit 37 % deutlich unterhalb der 50 % in der Vorrunde.

Ebenfalls seit dieser Ausschreibungsrunde ist der Aufschlag in Höhe von 0,5 ct/kWh für kleinere Anlagen bis einschließlich 500 Kilowatt installierter Leistung nicht mehr im Zuschlagswert enthalten. Aufgrund einer Änderung der zugrundeliegenden Regelung wird dieser Aufschlag nunmehr durch die Netzbetreiber bei der Bestimmung des anzulegenden Werts und damit erst nach Zuschlagserteilung berücksichtigt.

Höchste jemals in der Ausschreibung für Solaranlagen auf Gebäuden eingereichte Gebotsmenge

Der Wettbewerb in der Photovoltaik-Aufdach-Ausschreibung lag wie in der Vorrunde auf einem hohen Niveau. Dabei war die Ausschreibungsrunde um das 1,7-fache überzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 258 MW reichten die Bieter 209 Gebote mit einer Gebotsmenge von insgesamt 434 Megawatt ein. Somit handelt es sich um die die größte bislang bei einer Ausschreibung für Solaranlagen des zweiten Segments eingereichte Gebotsmenge. In der Vorrunde waren es 363 Megawatt gewesen. Die Bundesnetzagentur konnte 119 eingereichten Geboten mit einem Volumen von 259 Megawatt einen Zuschlag erteilen.

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 7,45 ct/kWh und 9,69 ct/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt mit 9,04 ct/kWh auf einem ähnlichen Niveau wie in der Vorrunde (8,94 ct/kWh).

Die größten Zuschlags-Volumina entfielen auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (58 MW, 21 Zuschläge) und Bayern (48 MW, 21 Zuschläge), gefolgt von deutlich geringerem Volumen für Standorte in Baden-Württemberg (24 MW, 9 Zuschläge) und Hessen (21 MW, 9 Zuschläge). 17 Gebote musste die Behörde vom Verfahren ausschließen.

Weitere Informationen zu den Gebotsterminen für Biomasseanlagen und für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden finden sich auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter den nebenstehenden Links. Ferner veröffentlicht die Behörde die aktualisierten Statistiken zu den Gebotsrunden im Nachgang.

Zudem findet die nächste Ausschreibungsrunde für Biomasseanlagen am 1. April 2025 statt und die nächste Ausschreibung für Solaranlagen auf Gebäuden wird am 1. Februar 2025 durchgeführt.

Quelle: Bundesnetzagentur | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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