TU Darmstadt erprobt Nutzung von organischem Abfall für Biomethanol

Biomüll mit Mandarine, Eierschalen und anderem - organischer Abfall als Basis für Biomethanol.Foto: New Africa /stock.adobe.com
Biomüll könnte als Grundlage für die Methanol-Herstellung dienen.
Im Forschungsprojekt „Bio-MeGaFuel“ entwickelt die TU Darmstadt eine neue Methode zur Produktion von Biomethanol aus organischen Reststoffen.

Mit einem innovativen Chemical-Looping-Vergaser und der Integration erneuerbarer Energien wollen die Forschenden die Effizienz des Verfahrens steigern. Das Biomethanol aus organischem Abfall soll eine nachhaltige Alternative zu fossilem Methanol für die chemische Industrie, den Luft- und Seeverkehr sein. Dabei könnte es auch in Direktmethanol-Brennstoffzellen eingesetzt werden.

Bisher ist die Chemie-Industrie der größte Abnehmer von Methanol, doch auch die Nachfrage für den Einsatz in Kraftstoffen nimmt zu.

Das neue Verfahren für die Biomethanol-Herstellung soll bis 2028 unter realen industriellen Bedingungen getestet werden und dann die Technologiereifestufe 5 erreichen. Es soll skalierbar und kostengünstig sein. Die EU fördert das Projekt im Horizon-Programm mit mit 3,8 Millionen Euro.

Als Einsatzstoffe sollen sich Abfälle aus natürlichen Quellen eignen, die biologisch abbaubar sind. Dazu gehören Stroh, Ernterückstände, Lebensmittel- und Gartenabfälle oder auch Klärschlamm. Die Forschenden wollen einen Chemical-Looping-Vergasers und einen Membranreaktor entwickeln. Das soll nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Einschränkungen herkömmlicher Vergasungs- und Methanol-Synthese-Methoden überwinden.

Zudem soll „Bio-MeGaFuel“ den Bedarf an nachgeschalteten Behandlungen verringern und Synergien mit erneuerbaren Energiequellen schaffen. Ein Beispiel ist die Integration von erneuerbarem Wasserstoff.

Die Koordination liegt bei den Research Institutes of Sweden (RISE). Das Institut Energiesysteme und Energietechnik der TU Darmstadt bringt unter Leitung von Professor Bernd Epple seine Expertise in das internationale Konsortium ein. Die Chemical-Looping-Vergasung mit anschließender Gasreinigung wird unter industrienahen Bedingungen an der Technischen Universität Darmstadt erforscht. Das „Bio-MeGaFuel“-Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon Europe mit 3,8 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von vier Jahren.

Quelle: TU Darmstadt | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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