Ausbau der Windenergie in Deutschland 2024 auf Vorjahresniveau

Ein Balkondiagramm zeigt den Ausbau der Windenergie in Deutschland von 1992 bis 2024.Grafik: IWR
Das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) hat Daten zum Windenergie-Ausbau in Deutschland für das Jahr 2024 vorgelegt. Er befand sich etwa auf Vorjahresniveau. Für die kommenden Jahre erwartet das IWR einen Aufschwung.

Der Ausbau der Windenergie in Deutschland kann 2024 nicht an das Wachstum der Vorjahre anknüpfen. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 701 Windturbinen (2023: 782 Anlagen) mit einer Leistung von 3.920 MW (2023: 3.843 MW) neu in Betrieb gegangen. Dies geht aus einer ersten Auswertung von Daten des Marktstammdatenregisters (MaStR) der Bundesnetzagentur (BNetzA) durch das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster hervor

Auf die Windenergie an Land entfallen in Deutschland im Jahr 2024 insgesamt 628 neu gebaute und in Betrieb genommene Windkraftanlagen (2023: 755 Anlagen) mit einer Leistung von 3.178 MW (2023: 3.585 MW). Ferner sind im Marktsegment Offshore Windenergie 73 Windturbinen (2023: 27 Anlagen) mit einer Leistung von 742 MW (2023: 257 MW) ans Netz gegangen.

NRW führt Ausbau der Windenergie in Deutschland 2024 an

Im Bundesländer-Ranking schiebt sich mit 152 neuen Windturbinen und 733 MW Leistung das Bundesland Nordrhein-Westfalen auf Rang 1 vor. Dahinter folgen Niedersachsen (126 Anlagen, 652 MW), Schleswig-Holstein (115 Anlagen, 579 MW), Brandenburg (69 Anlagen, 360 MW) und Sachsen-Anhalt (46 Anlagen, 250 MW). Am Ende des Bundesländer-Rankings der Flächenstaaten sind das Saarland (2 Anlagen, 9,8 MW), Sachsen (5 Anlagen, 23,9 MW) und Thüringen (6 Anlagen, 30,7 MW) zu finden. Laut LEE NRW sind in Nordrhein-Westfalen 2024 landesweit 154 Windenergieanlagen mit einer Brutto-Leistung von 748 Megawatt in Betrieb gegangen.

„Das Jahr 2024 markiert in der deutschen Windbranche ein Übergangsjahr. Nach den steigenden Ausschreibungszahlen der Bundesnetzagentur sind die Voraussetzungen gut, dass der Windmarkt in Deutschland 2025 und vor allem 2026 deutlich an Schwung gewinnt“, so IWR-Chef Norbert Allnoch in Münster.

Ferner sind in Deutschland mit Stand 31. Dezember 2024 nach den Daten der Bundesnetzagentur bisher seit Beginn der Windkraftnutzung insgesamt rund 32.500 Windkraftanlagen mit einer Brutto-Gesamtleistung von rund 74.900 MW in Betrieb gegangen. Weil man immer mehr Altanlagen nach Ablauf der Betriebszeit abbaut und durch neue, leistungsstärkere Windturbinen ersetzt (Repowering), sind derzeit netto etwa 30.620 Anlagen mit einer Leistung von 72.700 MW in Betrieb.

Stromerzeugung aus Windenergie 2024 gesunken

Die Stromerzeugung aus Windenergie in Deutschland erreichte nach den Daten der Netzbetreiber insgesamt etwa 137 Mrd. kWh (2023: 142 Mrd. kWh). Während die Windstromproduktion an Land mit 111,6 Mrd. kWh (2023: 118 Mrd. kWh) niedriger ausgefallen ist als im Vorjahr, kletterte die Stromerzeugung der Offshore Windturbinen 2024 auf rund 25,6 Mrd. kWh (2023: etwa 24 Mrd. kWh). Ähnliche Zahlen hat auch die Bundesnetzagentur veröffentlicht.

Die Datenauswertung des Marktstammdatenregisters bei der BNetzA spiegelt den Stand vom 3. Januar 2025 wider. Zudem stellt sie eine Momentaufnahme dar. Dabei sind auch rückwirkend statistische Änderungen wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Doch die Unschärfen führen laut IWR nicht zu Änderungen an den Trendaussagen.

Quelle: IWR | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen