Green Navigation will über Plattform Biomethan matchen

Um die aktuelle Schieflage im Biomethanmarkt zu begradigen, will das Handelshaus Green Navigation Angebot und Nachfrage für Biomethan kurzfristig zusammenbringen (matchen). Hintergrund ist die Insolvenz des Biomethan-Händlers Landwärme GmbH, die für Störungen entlang der gesamten Lieferkette sorgt. So klagten Biomethan-Kunden der Landwärme aktuell darüber, dass Landwärme nicht über ausreichend EEG-Nachweise für das im Jahr 2024 gelieferte Biomethan verfügt. Betroffen sind zum Beispiel Stadtwerke. Ohne diese Nachweise verlieren aber die Betreiber der Biomethan-BHKW die Berechtigung zur Vereinnahmung der EEG-Vergütung. Je nachdem, welchem EEG-Regime sie angehörten, könne das zum Verlust des grundsätzlichen Anspruchs auf EEG-Vergütung führen, erläuterte Vera Schürmann, Geschäftsführerin der Green Navigation GmbH. Bis zum 28. Februar müssen die EEG-Nachweise dem Einspeisenetzbetreiber für den BHKW-Betrieb vorgelegt werden.
Um die betroffenen Marktteilnehmer schnell und effektiv zu unterstützen, habe Green Navigation eine Marktabfrage gestartet. Ziel sei es, so schnell wie möglich Menge und Qualität fehlender Nachweise und gleichzeitig verfügbare Nachweise zu erfassen. „Zahlreiche von Stadtwerken betriebene Biomethan-BHKW sind betroffen. Deshalb ist jetzt schnelles Handeln notwendig“ so Vera Schürmann.
Denn auf der anderen Seite gebe es auch noch Lieferanten, die EEG-Nachweise für 2024 zurückgehalten hätten. Ziel ist also, Angebot und Nachfrage kurzfristig auszugleichen. Doch auch für 2025 sind weitere Unsicherheiten vorprogrammiert. Denn beim Bundeskartellamt liegt ein Begehren eines US-amerikanischen Unternehmens zur Übernahme von Teilen der Geschäfts von Landwärme vor. Das betrifft einzelne Lieferverträge sowie THG-Quoten. Daraus folgt, dass nicht alle Kunden weiterbeliefert werden.
Produzenten müssten also so schnell wie möglich ihren Absatz sichern und umgekehrt BHKW-Betreiber einen neuen Lieferanten finden. „Aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Biomethan-Qualitäten gleicht die Zusammenführung von Angebot und Nachfrage einem 1000-Teile-Puzzel“, so Schürmann.
Es sei ebenfalls damit zu rechnen, dass Landwärme die vertraglich zugesagte Übertragung von Biogas-Bilanzkreisflexibilität im März nicht mehr durchführe. Das Matching von Bilanzkreisflexibilität habe Green Navigation deshalb in der Marktabfrage aufgenommen.
Der Broker habe erste Gespräche mit betroffenen Marktteilnehmern geführt. Abschlüsse seien bereits zustande gekommen.
Quelle: Green Navigation | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH