Absatz von Wärmepumpen bricht 2024 um 46 Prozent ein

Der Verkauf und Installation von Wärmepumpen war 2024 im Vergleich zum Vorjahr stark rückläufig. Das zeigen die Branchenzahlen des Branchenverbandes Wärmepumpe. Demnach sackte der Absatz der Wärmepumpen um 46 Prozent auf nur noch 193.000 Geräte ab. Das war der schlechteste Wert seit 2021. 2023 hatte der Absatz mit 356.000 Stück einen Rekord erreicht. Gründe für den Absturz im letzten Jahr waren laut Verband vor allem Unsicherheiten rund um die kommunale Wärmeplanung sowie die verbesserungswürdige Bekanntheit der Heizungsförderung.
Technologisch stellen Luft-Wärmepumpen mit 92 Prozent den Löwenanteil am Markt. Ihr Absatz ging um 46 Prozent auf 178.000 Stück zurück. Bei Erd-Wärmepumpen betrug das Minus 42 Prozent bei 8.000 abgesetzten Einheiten. Demgegenüber stieg die Nachfrage nach einer Förderung im Jahresverlauf kräftig an. Allein im Dezember habe die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) rund 46.000 Zusagen für eine klimafreundliche Heizung erteilt. Das war ein Rekordwert im abgelaufenen Jahr. Im Gesamtjahr summierten sich die Zusagen für eine BEG Heizungsförderung auf 192.000. Auf Wärmepumpen entfielen davon 151.000. Die Förderung war in den ersten Monaten sehr schleppend angelaufen, teilweise wegen der Haushaltssperre, teils weil die KfW die Strukturen erst aufbauen musste. Bis Ende 2023 war mit der BAFA eine andere Institution für die für Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zuständig.
Mit Spannung blicke die Branche auf die neue Legislaturperiode: „Nach diesem Jahr befinden sich viele Hersteller in einer schwierigen Lage“, sagt der BWP-Vorstandsvorsitzende Claus Fest. Richtigerweise hätten die Unternehmen auf die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen in den Jahren 2022 und 2023 reagiert und europaweit mehr als sieben Milliarden Euro in Fertigungsstrecken, Fachkräfte und Schulungskapazitäten investiert.
Klaus Ackermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der NIBE Systemtechnik GmbH aus Celle ergänzt: „Unsere Unternehmen aus Industrie und Handwerk haben Arbeitsplätze in Deutschland und Europa geschaffen. Wir haben uns damit auf einen harten globalen Wettbewerb eingestellt und auf einen bald wieder anziehenden Markt gut vorbereitet.“
Ackermann verweist darauf, dass die Situation der Heizungsbranche stellvertretend für große Teile des Mittelstands in Deutschland stehe. Die gesamte Wertschöpfungskette von Fertigung über Installation bis hin zur Finanzierung von Wärmepumpen berge ein enormes Innovationspotenzial und könne auf einem ausgezeichneten Ruf aufbauen. Wichtig sei jedoch, dass die Politik Investitionen in erneuerbare Energien weiterhin unterstütze.
„Wir rufen die für den Bundestag kandidierenden Politiker und Parteien dazu auf, die Wärmewende
als Chance zu erkennen. Mit dem Gebäudeenergiegesetz, dem Wärmeplanungsgesetz und den
Förderprogrammen BEG und BEW wurden die Grundlagen für einen klimaneutralen Gebäudebestand
gelegt. Diese Strukturen sollten so lange aufrechterhalten werden, bis darauf aufbauend der
Europäische Emissionshandel für Wärme und Verkehr wie geplant im Jahr 2027 eingeführt wurde“, so Ackermann.
Quelle: BWP | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH