Deutschland: Absichtserklärung für Wasserstoffkorridor nach Afrika
Im Rahmen der ersten Ministerkonferenz für den südlichen Wasserstoffkorridor hat Deutschland in Rom mit Partnerländern eine Absichtserklärung Entwicklung des Verbindungsweges mit Afrika unterzeichnet. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mitteilte, handelt es sich bei den Partnern um Algerien, Italien, Österreich und Tunesien.
An der Konferenz nahmen Minister, Delegationen und Vertreter der Industrie der Länder teil. Zudem waren die Schweiz und die Europäische Kommission als Beobachter vertreten. Das Treffen hob die politische Unterstützung und enge Zusammenarbeit aller am südlichen Wasserstoffkorridor beteiligten Länder hervor. „Der südliche Wasserstoffkorridor ist eines der größten und bedeutendsten erneuerbaren Energieprojekte unserer Zeit“, sagte dazu Staatssekretär Philip Nimmermann. „Wir können damit das immense Potenzial Nordafrikas für erneuerbare Energien nutzen (und) den Wasserstoffhochlauf auch in Deutschland nach vorn bringen. Deutsche Unternehmen können dabei wichtige Partner sein und Algerien und Tunesien dabei unterstützen, die lokale Wirtschaft zu diversifizieren, zukunftsfest zu machen und
neue Arbeitsplätze zu schaffen.“
55 TWh grüner Wasserstoff für Deutschland
Der Südkorridor soll künftig eine direkte, aus fünf Teilprojekten bestehende, Leitungsverbindung zwischen Nordafrika und Italien, Österreich und Deutschland für gasförmigen Wasserstoff herstellen. Er wird eine Länge von ca. 3500-4000 km haben. Der europäische Teil des Südkorridors, soll nach aktueller Planung der Fernnetzbetreiber eine Länge von 3250 km haben. Er soll ferner zu 60-70% aus umgerüsteten Erdgaspipelines bestehen. Dadurch ließen sich pro Jahr bis zu 163 Terawattstunden erneuerbaren Wasserstoff nach Europa und 55 TWh nach Deutschlandm transportieren.
Die Wasserstoffinfrastrukturprojekte entlang des Korridors, die sich von Sizilien bis Bayern erstrecken, wurden bereits als Vorhaben von gemeinsamem Interesse (Projects of Common Interest, PCI) der EU anerkannt. Das Projekt hat zudem den „Global Gateway“ Projektstatus der EU erhalten. Auf Produktionsseite habe Tunesien bereits zehn Absichtserklärungen zu Wasserstoffprojekten abgeschlossen. Algerien die Entwicklung eines Großprojektes für Wasserstoffproduktion mit Beteiligung von Unternehmen aus Österreich, Deutschland und Italien angekündigt hat.
Als nächsten Schritt gelte es, die Wasserstoffpipeline nach Nordafrika zu konkretisieren. Dieses Vorhaben unterstütze das BMWK durch seine bilaterale Wasserstoff-Task Force mit Algerien sowie durch die enge Zusammenarbeit mit deutschen und lokalen Institutionen in Algerien und Tunesien.
Quelle: BMWK| www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH