Analyse empfiehlt Deutschland staatliche Garantien für PPA
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Eine Analyse der Deutschen Energieagentur (Dena) rät in Deutschland dazu, staatliche Garantien für die Finanzierung von langfristigen Stromlieferverträgen (PPA) einzuführen. Vor diesem Hintergrund könnte der Markt für die direkte Versorgung mit grünem Strom erheblich größer werden. Auch kleinere Unternehmen könnten mit staatlichen Garantien eine Finanzierung erhalten, denen Banken Kredite für PPA bisher vorenthalten haben.
Hintergrund der Untersuchung ist, dass sich PPA in den vergangenen vier Jahren zu einem wichtigen Pfeiler des Erneuerbaren-Ausbaus in Deutschland und der EU entwickelt haben. Das Interesse am Direktbezug erneuerbarer Energien in Industrie und Gewerbe ist weiter hoch. Die Finanzierungskonditionen und damit die Finanzierbarkeit von PPAs hängen aber auch stark von der Bonität des Stromabnehmers ab. Je besser das Rating des Stromabnehmers ist, desto günstiger der Zugang zu Fremdkapital für die Projektfinanzierung. Vor diesem Hintergrund fordert die EU über die im Jahr 2024 verabschiedete Electricity Market Directive (EMD) Mitgliedsstaaten auf, Instrumente zur Risikoabsicherung für PPAs zu prüfen und einzuführen. PPAs gelten als zentrales Element des europäischen Strommarktdesigns.
Risikoabsicherung schafft Zugang zu PPA-Markt
Die Marktoffensive Erneuerbare Energien – ein Projekt der dena – untersucht in der Analyse, welche Auswirkungen entsprechende Absicherungsinstrumente auf die Finanzierung von PPAs haben. „Die Risikoabsicherung ist ein zentraler Hebel, um den Zugang zu günstigem, grünem Strom für die Industrie über marktliche Instrumente zu gewährleisten. Beispiele aus Norwegen, Frankreich und Spanien zeigen, wie solche Maßnahmen aussehen könnten“, sagt Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der Dena.
Die Analyse zeige, dass die Risikoabsicherung große Auswirkungen auf die langfristige Finanzierbarkeit entsprechender Neuvorhaben hat. So könnten auch Unternehmen mit einem nicht ausreichenden oder fehlenden Kreditrating Zugang zum PPA-Markt erhalten. Das ermögliche ihnen, von günstigen Preisen aus erneuerbaren Quellen langfristig zu profitieren. Die Risikoabsicherung für PPAs eigne sich ferner als volkswirtschaftlich effizientes Instrument für einen grünen Industriestrompreis und den marktgetriebenen Ausbau erneuerbarer Energien.
Da Garantien nicht haushaltsrelevant sind, ließen sie sich ohne beihilferechtliche Genehmigung der EU umsetzen. Dies biete einen Vorteil hinsichtlich der absehbar begrenzten Haushaltsmittel und ermögliche das Schaffen eines wirkungsvollen Instruments in Deutschland.
Quelle: Dena | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH