RWE: Offshore-Windpark Amrum liefert Sekundärregelleistung

Im Bild ein Offshore-Windpark.Foto: halberg / stock.adobe.com
Symbolbild Offshore-Windenergie.
Der Energieversorger RWE plant, 60 MW Regelleistung aus dem Windpark Amrum West zur Netzstabilisierung zur Verfügung zustellen. Damit kann Netzbetreiber TenneT bei Bedarf den Park um die vereinbarte Kapazität kurzfristig herunterfahren.

RWE plant, über ihren Offshore-Windpark Amrumbank West erstmals systemstabilisierende Sekundärregelleistung (auch bekannt als Sekundärreserve) für das deutsche Stromnetz zur Verfügung zu stellen. Wie der Essener Energiekonzern mitteilte, hat der Übertragungsnetzbetreiber TenneT dafür die erforderliche Präqualifikation erteilt. Es geht um eine Kapazität von 60 Megawatt (MW). 

Die Sekundärreserve dient, neben der Primär- und Minutenreserve, der Stabilisierung der Netzfrequenz von 50 Hertz, um Netzausfälle zu vermeiden. Für die Teilnahme an den Auktionen für Sekundärreserve muss die Angebotsleistung eines Teilnehmers – in diesem Fall das Herunterfahren der Windparkleistung um 60 MW – innerhalb von fünf Minuten vollständig zu aktivieren sein. 

Start im ersten Quartal 2025

Die operative Vermarktung der Sekundärreserve über tägliche Regelenergieauktionen soll noch im ersten Quartal 2025 starten. Der RWE-Windpark Amrumbank West liegt rund 37 Kilometer westlich der nordfriesischen Insel Amrum und besteht aus insgesamt 80 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 302 Megawatt.

Mit dem Bereitstellen von Regelleistung aus Wind betritt das Unternehmen nun ein neues Feld. Für das Bereithalten von Sekundärreserve als auch für die tatsächliche Bereitstellung erhalten Markteilnehmer vom Übertragungsnetzbetreiber ferner eine Vergütung. Auch MVV hatte kürzlich über Maßnahmen zur Netzstabilität durch Windparks berichtet.

RWE Supply &Trading will neben Amrumbank West weitere Wind- und Solarparks von RWE für das Produkt ‚Regelleistung‘ qualifizieren und diese Dienstleistung auch externen Kunden anbieten.

Die Übertragungsnetzbetreiber haben ihre Anforderungen für Sekundärregelleistung um weitere Bedingungen für Windanlagen erweitert, um so die Teilnahme für diese Anlagenart zu ermöglichen. In der Praxis bedeutet das, dass der Offshore-Windpark Amrumbank West in der Lage sein muss, innerhalb von Sekunden seine Leistung zu reduzieren. Das geschieht, indem die Rotorblätter ihre Stellung verändern und so maßgenau aus dem Wind gedreht werden. Hierzu braucht es entsprechende Prozesse und geeignete Technik, die in der Steuerung des Windparks ad hoc auf kurzfristige Windschwankungen reagiert und gleichzeitig in der Vermarktung aktuelle Windprognosen berücksichtigt. Für Regelleistung aus Wind hat RWE daher eine hochautomatisierte und skalierbare Infrastruktur entwickelt.

Quelle: RWE | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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