Longi startet Vertrieb für neue Hi-Mo X10 Solarmodule

Mehrere Personen bei einer feierlichen Vertragsunterzeichnung.Foto: Longi
Michael Bairhuber, Vizepräsident von Energy3000 und Charles Jiang, Präsident der Distributed Generation Business Group von Longi
PV-Produzent Longi geht mit seinen neuen Rückseitenkontakt-Modulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an den Start. Das chinesische Unternehmen verspricht hohe Leistung.

Der chinesische PV-Produzent Longi bringt mit dem Hi-MO X10 sein neues High-End-Rückseitenkontakt-Solarmodul der zweiten Generation auf den DACH-Markt. Das Modul basiert auf der neuen HPBC 2.0-Technologie des Unternehmens und ist mit dem neuen firmeneigenen N-Typ TaiRay-Wafer und der Bipolar-Hybrid-Passivierungstechnologie ausgestattet. Wie Longi mitteilte, biete das Hi-MO X10 erhebliche Verbesserungen in Bezug auf Effizienz, mechanische Eigenschaften und Zuverlässigkeit. Durch die geringe lineare Degradation von 0,35 % sei das Modul zudem besonders langlebig. Darüber hinaus verfügt es über eine 0BB-Struktur (Zero-Busbar) für mehr Leistung. Eine mehrschichtige Struktur sorge ebenfalls für eine höhere Leistung. Die Shading-Optimizer-Technologie reduziere ferner den Leistungsverlust im Vergleich zu TOPcon-Modulen um 70 %.

Insgesamt habe das Hi-MO X10 eine Ausgangsleistung von bis zu 670 W, eine Moduleffizienz von 24,8 % und eine Zelleffizienz von 26,6 %. Damit übertreffe es konventionelle TOPCon-Module um 30 W Ausgangsleistung. Longi strebe bis Ende 2025 eine Produktionskapazität von ca. 50 GW für HPBC 2.0-Module an.

In der DACH-Region wird das Modul als Doppelglas- und Glas-Folie-Version in den Größen 54 Zellen mit 490 Watt und 72 Zellen mit 670 Watt ab März 2025 verfügbar sein.

Energy3000, ein international agierender Full-Service-Anbieter für Photovoltaik-Produkte und -Lösungen mit Sitz in Österreich, ist einer der ersten Käufer des neuen Hi-MO X10. Michael Bairhuber, Vizepräsident von Energy3000, unterzeichnete am Hauptsitz von Longi in Xi’an, China, einen Liefervertrag über 100 MW.

Mehr Schwachlichtausbeute

Gerald Müller, Sales Director DACH bei LONGi Solar DG: “In Deutschland, wo Solaranlagen überwiegend auf Dächern montiert werden, reduziert die Shading-Optimizer-Technologie den Leistungsverlust um über 70 %. So ist auch das Schwachlichtverhalten des Moduls ist deutlich besser als bei TOPCon-Modulen. Das bedeutet, dass es in der Morgen- und Abenddämmerung jeweils mehr Strom produziert.“

In Österreich und der Schweiz, wo anspruchsvolle alpine Wetterbedingungen robuste Systeme erfordern, gewährleiste der niedrige Temperaturkoeffizient von -0,26 %/°C eine optimale Leistung sowohl in heißen Sommern als auch in kalten Wintern. Darüber hinaus verbessere das Zero-Busbar-Design sowohl die Ästhetik als auch die Leistung.

Mit 1 % Degradation im ersten Jahr und einer linearen Degradationsrate von 0,35 % pro Jahr biete das Modul hohe Langlebigkeit. Darüber hinaus ist der Leistungstemperaturkoeffizient von -0,26 %/°C um 0,03 % besser als bei TOPCon-Modulen. Damit ist besonders in heißen Klimazonen eine höhere Leistung gewährleistet.

HPBC 2.0 verfüge über eine mehrschichtige Zell-Struktur. Dazu zähle ein Antireflexionsschicht, die den Kurzschlussstrom um 2,25 % verbessere und kurzwellige Reflexionen um über 12 % reduziere. Zudem verfügen die Zellen über eine photovoltaische Umwandlungsschicht. Durch die Nutzung der Bipolar-Hybrid-Passivierungstechnologie erhöhe diese Schicht die Leerlaufspannung um 15 mV auf 745 mV. Zu den weiteren Zelleigenschaften zählt die bipolare Passivierung. Hierbei werden Ertragsverluste um über 70 % und lokale Erwärmung (28 %) durch partielle Abschattung erheblich reduziert.

Der Herstellungsprozess für Rückkontaktmodule wurde zudem durch die Implementierung der Zero-Busbar-Struktur (0BB) verbessert. Dabei komme ein intelligentes Lötverfahren zum Einsatz, um die Verbindungen stabiler zu machen als beim herkömmlichen Löten. Durch die direkte Verbindung der Lötverbinder mit den Fingern wird die Energieübertragungsdistanz um 6,5 % reduziert, was die Leistung des Moduls um zusätzliche 5 W erhöhe. Zudem vermeide die veränderte Rückkontaktstruktur Abschattungen durch die Busbars. Die Präzisionslasergravur und hochtransparente Isoliermaterialien sorgten für weitere Leistungsverbesserungen.

Neue TaiRay-Wafer

Der firmeneigene TaiRay-Wafer löse einige seit langem bestehende Einschränkungen bei der Herstellung von Siliziumwafern. Mit einer verbesserten Widerstandsverteilung, weniger Verunreinigungen und einer signifikanten Erhöhung der Bruchfestigkeit um 16 % sei dieser Wafer ein entscheidender Faktor für die hohe Leistung des Hi-MO X10. Die Leistungssteigerung und die damit verbundenen Vorteile seien das Ergebnis eines verbesserten Recharge Czochralski (RCz)-Prozesses (Kristallziehverfahren), der bei der Herstellung von monokristallinen Siliziumblöcken zum Einsatz kommt.

Die HPBC 2.0-Technologie stelle einen Quantensprung bei Rückkontaktsolarmodulen dar, da sie einige bisherige Einschränkungen bei der Herstellung von Rückkontaktzellen und Siliziumwafern überwinde. Einer der größten Fortschritte, die die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Longi zwischen HPBC 1.0 und 2.0 erzielt hat, ist die Steigerung der Zelleffizienz um 1 % innerhalb von nur 2 Jahren Entwicklungszeit von 2022 bis 2024.

Quelle: Longi | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen