TÜV Rheinland: Immer mehr neue Solarmodule fallen durch Tests

Mann mit Kind auf dem Arm auf einem DachFoto: Shutterstock / TÜV Rheinland
Eine wachsende Zahl von Solarmodulen genügt nicht mehr den technischen Anforderungen für eine EU-Einführung. Der TÜV Rheinland beanstandet immer mehr Eingangsprüfungen.

Eine zunehmende Zahl Solarmodule genügt nicht den Standards zur Einführung in die EU und fallen durch die Tests. Darauf weist der TÜV Rheinland hin. Dabei geht es um die beiden führenden internationalen Standards für Photovoltaikmodule IEC 61215:2021 und IEC 61730:2023. Diese haben eine Reihe neuer oder überarbeiteter Tests mit sich gebracht. Dazu gehören etwa Biegetests, neue Degradationstests und mechanische Belastungstests. Mit diesen Tests können Hersteller nachweisen, dass ihre PV-Module die aktuellen Standards erfüllen – und nur so dürfen sie ihre Produkte beispielsweise auf den EU-Markt bringen.

Hintergrund ist laut dem TÜV, dass es immer größere und günstigere Modelle gebe. Zugleich drängten neue Technologien wie die Perowskit-Zelle breiter auf den Markt.

„Anlass zur Sorge gibt uns die gestiegene Anzahl an nicht bestanden Eingangsprüfungen von Modulen, die frisch aus der Produktion kommen, bevor sie irgendwelche Stresstests im Labor durchlaufen haben“, sagt Eckart Janknecht, Experte für Solarprüfungen bei TÜV Rheinland. In diesen Fällen würden Module bereits fehlerhaft geliefert. Gründe dafür können Verarbeitungsmängel in der Produktion oder auch minderwertige Materialien sein. Hier seien Hersteller gefragt, ein besonderes Augenmerk auf ihr Qualitätsmanagement zu legen.

„Bei uns ist der Eindruck entstanden, dass einigen Herstellern die neuen Testreihen nicht ausreichend bekannt sind“, so Janknecht weiter. Das bedeute zwar nicht automatisch, dass Module die neuen Tests nicht bestünden. „Eine gezielte Vorbereitung und – bei Bedarf – Anpassung der Herstellungsverfahren an geänderte Standards ist jedoch Voraussetzung für einen effizienten und effektiven Ablauf des Prüfprogramms.“ Janknecht empfiehlt Herstellern, frühzeitig Prüfexpertise wie die von TÜV Rheinland hinzuzuziehen, um mit der sich ständig ändernden Regulatorik Schritt zu halten und potenziellen Verzögerungen in der Markteinführung entgegenzuwirken – dies schließt auch entwicklungsbegleitende Vorprüfungen mit ein.

Doch es gebe auch gute Nachrichten. „Einige Solarmodule meistern die neuen Testreihen auf Anhieb“, erklärt Janknecht. „Im Bereich der mechanischen Belastungstests beobachten wir keine signifikanten Veränderungen.“ Solarmodule sind damit – trotz der zunehmenden Größe – im Durchschnitt so belastbar wie zuvor.

Quelle: TÜV Rheinland | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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