Gridparity: Kosten für Hybridkraftwerke mit Agri-PV halbiert

Agri-PV-Anlage mit Kräutern vor aufgeständerten SolarmodulenFoto: jeson / stock.adobe.com
Die Investitionskosten für Agri-PV-Anlagen mit Batteriespeichern haben sich in den letzten zwei Jahren mehr als halbiert. Pro Spitzenleistung von 1,0 Kilowatt liegen diese bei 1.600 Euro, rechnet Anbieter Gridparity vor.

Laut dem Unternehmen Gridparity haben sich die Kosten für den Bau von Agri-PV-Hybridkraftwerken in den letzten beiden Jahren mehr als halbiert. Es handelt sich dabei um PV-Anlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen mit Batteriespeichern. Wie Gridparity mitteilte, liegen die Gesamtkosten für beide Komponenten (ohne Trafo und Netzanbindung) im Bereich von ca. 1.600 Euro je Kilowatt (kWp) Spitzenleistung. Diese beinhalte 1 Megawatt Spitzenleistung (MWp) PV Tracker zusammen mit einem Speicher mit 1 Kilowattstunde Leistung.

Die Investitionskosten für die Errichtung eines Hybridkraftwerks mit AgriPV und Batteriespeichern schlüsselt das Unternehmen dabei wie folgt auf. Die Berechnungen beziehen sich auf eine 1 MW-Trackeranlage und einen 5 MWh Batterieblock, der in einem 20 Fuß Container Platz findet.

Demnach entstehen Baukosten wechselstromseitig von Euro 600 pro kWp installierter Leistung. Auf der Gleichstromseite einschließlich Trafo seien weitere 200 bis 250 Euro zu kalkulieren. Die Kosten für Batteriespeicher liegen derzeit bei etwa 110 Euro pro kWh Speicherkapazität. Für den Hybrid-Wechselrichter sowie die Netzanbindung fallen weitere systemabhängige Kosten von bis zu 250 Euro je kWp an. Die jährlichen Betriebskosten betrügen ferner typischerweise 1-2 % der gesamten Investitionssumme.

Nach einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) vom Juli 2024 lägen die Stromgestehungskosten (LCOE) von Solarparks in Deutschland zwischen 4,1 und 6,9 Eurocent/kWh. Bei der Kombination von PV-Freiflächenanlagen und Batteriespeichern erhöhen sich die LCOE auf 6,0 bis 10,8 Cent/kWh. Im Vergleich dazu seien die Gestehungskosten für fossile Kraftwerke heute deutlich höher. Braunkohlekraftwerke kosteten 15,1 bis 25,7 Cent, Steinkohlekraftwerke 17,3 bis 29,3 Cent, GuD-Kraftwerke 10,9 bis 18,1 Cent und flexible Gaskraftwerke 15,4 bis 32,6 Cent pro Kilowattstunde. Kernkraftwerke lägen bei 13,6 bis 49,0 Cent/kWh.

Als wirtschaftliche Vorteile von AgriPV-Hybridkraftwerken nennt der Anbieter folgende Aspekte. Besonders für landwirtschaftliche Betriebe mit hohem Energiebedarf könne der Eigenverbrauch die Stromkosten signifikant senken. Ferner bestehe die Option, den Strom an Netzbetreiber oder Unternehmen über langfristige Stromlieferverträge (PPAs) zu veröußern. Eine weiter Quelle sei die Bereitstellung von Regelenergie zur Stabilisierung des Stromnetzes.

Quelle: Gridparity | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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