Einspeisesteckdose: Überbauung mit Photovoltaik, Wind und Speichern

Anlieferung eines Trafos per Truck an eine Baustelle.Foto: Andreas Liebau / LVN
Der 80 MVA-Trafo für das Umspannwerk in Balzhausen.
Erst der Transformator, dann die erneuerbaren Einspeiser: der bayrische Verteilnetzbetreiber LEW hat für das Projekt Einspeisesteckdose 126 MW PV, Wind und Speicher ausgewählt, die einen Transformator versorgen, der 80 Megavoltampere aufnehmen kann.

Die LEW Verteilnetz wird an einem neuen Transformator, dem Projekt „Einspeisesteckdose“, Photovoltaik, Windenergie und Batteriespeicher anschließen. Wie das Unternehmen mitteilte, traf die Ausschreibung auf enorme Resonanz. 20 Anfragen für insgesamt 445 Megawatt (MW) Leistung zählten die Initiatoren. Dies sei deutlich mehr als am Transformator der Einspeisesteckdose mit einer Leistung von 80 Megavoltampere (MVA) möglich sind. LEW Verteilnetz hat davon sieben Projekten mit einer Gesamtleistung von 126 Megawatt ausgewählt. Das sind konkret: 3 Speicher mit 61 MW Gesamtleistung, 3 PV-Anlagen mit 44 MW Gesamtleistung und eine Windkraft-Anlage mit 22 MW.

Die Einspeisesteckdose ist ein gemeinsames Projekt von LEW Verteilnetz und Bayernwerk. Beide Unternehmen setzen jeweils in ihren Netzgebieten ein Projekt um. LEW Verteilnetz erweitere für das Pilotprojekt das Umspannwerk im bayerisch-schwäbischen Balzhausen und stellt auf dem Gelände einen zusätzlichen 80-MVA-Transformator zur Verfügung.

Die Einspeisesteckdose will dazu beitragen, im Stromverteilnetz vorausschauend Kapazitäten zur Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, Wind und großen Batteriespeichern bereitzustellen. Da der Netzanschlusspunkt – in diesem Fall ein Transformator zwischen Mittel- und Hochspannung – von Beginn an feststeht, wird der gesamte Prozess viel effizienter umgesetzt als im bisher üblichen Verfahren. Zudem ermöglicht die Durchmischung von Anlagentechnologien die Kapazität des Transformators bestmöglich auszunutzen.

Überbauung von 60 Prozent

Durch die intelligente Kombination der Energieträger Solar- und Windkraft mit netzneutralen Batteriespeichern werde die bestehende Netzkapazität optimal genutzt. Die Gesamtleistung der angeschlossenen Anlagen liegt um fast 60 Prozent höher als die technische Leistung des Transformators. Diese sogenannte Überbauung der Transformatorleistung funktioniere deswegen, weil sich die Einspeiseprofile von PV- und Windenergieanlagen sehr gut ergänzen. Die angeschlossenen Batteriespeicher verhalten sich zu besonders einspeiseintensiven Zeiten netzneutral, das heißt sie beanspruchen zu Zeiten mit besonders viel Einspeisung keine zusätzliche Kapazität im Stromnetz.

Durch den Energieträgermix und die netzneutralen Speicher müssen Transformator und Stromnetz nicht auf die selten auftretenden Einspeisespitzen dimensioniert werden, sondern werden dauerhaft optimal ausgelastet. Das unterstreicht das Potenzial der Einspeisesteckdose, die Integration erneuerbarer Energien effizienter zu gestalten.

Quelle: LEW Verteilnetz | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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