Enercon: neue Hybridstahltürme lassen Nabenhöhen steigen

Das Windenergieunternehmen Enercon hat neue Hybridstahltürme entwickelt und in sein Portfolio aufgenommen. Wie der Windkraftpionier aus Aurich mitteilte, wolle man weltweit Türme mit hohen Nabenhöhen anbieten und bereits ab 2026 liefern können.
Beim neuen HST-Turm handele es sich um eine von Enercon entwickelte Hybrid-Stahlturmtechnologie. Sie kombiniere Segmente des modularen Stahlturms (MST) bestehend aus miteinander verschraubten gekanteten Stahlblechen für die Turmbasis mit Segmenten eines Stahlrohrturms (ST), die auf die unteren MST-Segmente gesetzt werden.
Bislang stehen Enercon-Kunden, die EP5-Anlagen mit hohen Nabenhöhen planen, ausschließlich Hybridtürme in der Kombination aus Beton- und Stahlsegmenten zur Verfügung. „Um für unsere Kunden in den nächsten Jahren lieferfähig zu sein und den endlich in Schwung geratenen Onshore-Ausbau nicht aufgrund limitierter Kapazitäten wieder ins Stocken geraten zu lassen, erweitern wir das Turmportfolio für die EP5 mit einer zusätzlichen Technologie“, sagt Maria-Josefa Brand, Tower Product Manager im Enercon Product Management. „Dieser Schritt stellt die Turmproduktion auf eine breitere Basis und sichert unser Volumen für die kommenden Jahre zuverlässig ab.“
Technologie für „local content“
Die HST-Technologie habe sich in der Praxis bereits bewährt und stehe auch für neue Turmvarianten mit hohen Nabenhöhen kurzfristig zur Verfügung. Darüber hinaus biete sie Vorteile für internationale Märkte. Denn die Komponenten ließen sich leicht transportieren und bedienten sich einfacher Installationskonzepte. Außerdem lasse sich eine Produktion ohne größeren Aufwand lokal aufbauen. Das sei bspw. in Ländern mit „local content“-Vorgaben interessant.
„Mit den neuen HST-Türmen können wir künftig auch EP5-Interessenten in internationalen Märkten Turmvarianten mit hohen Nabenhöhen anbieten“, sagt Timo Müller, EP5-Plattform Manager im Enercon Product Management. „Aufgrund der Transporteinschränkungen bei HT-Türmen waren hohe Nabenhöhen bislang unseren Kunden in Deutschland vorbehalten.“
In einem ersten Schritt biete Enercon die neuen Turmvarianten „HST 162m“ für die E-175 EP5 E1/E2, „HST 175m“ für die E-175 EP5 E2 und „HST 166m“ für die E-160 EP5 E3 an. Auf mittel- bis langfristige Sicht könnten weitere Vorteile im Hinblick auf die Nachhaltigkeitseigenschaften dazukommen. Das gelt dann, wenn sich HST-Türme aus CO²-reduziertem oder CO²-neutralem Stahl fertigen lassen. Aufgrund der Technologie und des stahlpreisbedingten stabilen Materialwerts böten HST-Türme Kunden wesentliche Kostenvorteile beim späteren Rückbau oder Repowering.
Quelle: Enercon | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH