Grüner Strom und Wirtschaftsflaute lassen Treibhausgasemissionen 2024 sinken

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Treibhausgasemissionen über die vergangenen Jahre nach Sektoren.Grafik: UBA
Der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die stagnierende Wirtschaft haben dazu beigetragen, die Treibhausgasemissionen 2024 um 3,4 Prozent zu senken. Damit ist laut dem Umweltbundesamt das Klimaziel 2030 zu erreichen.

Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind im Jahr 2024 um 3,4 Prozent auf 649 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente gegenüber 2023 gesunken. Das geht auf Berechnungen des laut Umweltbundesamt (UBA) zurück. Auch die gesetzlich erlaubte, angepasste Jahresemissionsgesamtmenge von 693,4 Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalenten (Mio. t CO 2 -Äq.) sei damit recht deutlich unterschritten.

Die Projektionsdaten des UBA 2025 zeigten zudem, dass das Ziel, die THG-Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu mindern, bei Beibehaltung des klimapolitischen Instrumentariums gelingen könne. Bis 2030 könnten die Treibhausgasemissionen somit um 63 Prozent sinken. Im Zeitraum 2021 bis 2030 werde die sektorübergreifende Jahresemissionsgesamtmenge mit 81 Mio. t CO 2 -Äq. übererfüllt.

Basis der Bilanz ist dabei ein Zweiklang: zum einen steigt der Ausbau erneuerbarer Energien, zum anderen schwächelt die Wirtschaft, speziell das produzierende Gewerbe.

Energiewirtschaft mindert Emissionen um 9 Prozent

Aktuell und in Zukunft leiste die Energiewirtschaft – und hier insbesondere die Stromerzeugung – mit 8,7 Prozent auf 185 Mio. CO 2 -Äq. einen überproportionalen Beitrag zur Emissionsminderung. So sei die Minderung 2024 vor allem auf einen starken Rückgang der Emissionen aus der fossilen Energiewirtschaft zurückzuführen. Maßgeblich dafür war der starke Anstieg der erneuerbaren Energien beim ⁠ Bruttostromverbrauch in Deutschland mit einem Anteil von rund 54 Prozent. Laut UBA-Projektionen werde die Energiewirtschaft bis 2030 weiterhin einen überproportionalen Beitrag zur Treibhausgasminderung leisten.

Dagegen blieben im Industriesektor die Treibhausgasemissionen 2024 mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent auf 153 Mio. t CO 2 -Äq. nahezu konstant. Einem Anstieg der Emissionen in der Eisen- und Stahlindustrie und der chemischen Industrie stehen Rückgänge in der Zementindustrie entgegen. Konjunktureller Gegenwind ist ein Grund für das UBA zu erwarten, dass die Industrie in Deutschland bis 2030 die Emissionsziele erfüllt.

Im Jahr 2024 gingen die Emissionen im Verkehr um rund 1,4 Prozent auf rund 143,1 Mio. t CO 2 -Äq. zurück. Damit liegt der Sektor rund 18 Mio. t über seinem Ziel. Der Sektor verfehle auch die kumulierten Jahresemissionsmengen zwischen 2021 und 2030 um 169 Mio. t CO 2 -Äq.

Im Gebäudesektor sanken die Emissionen um rund 2,4 Mio. t CO 2 -Äq., oder 2,3 Prozent gegenüber 2023, auf 100,5 Mio. t CO 2 -Äq., Laut den Klimaschutzplanungen hätten es nur 95,8 Mio. t CO 2 -Äq. für 2024 sein dürfen. Wesentlicher Treiber für den Rückgang sei die milde Witterung gewesen. Bis 2030 werde der Sektor die kumulierten Jahresemissionsmengen zwischen 2021 und 2030 um 110 Mio. t CO 2 -Äq verfehlen, schätzt das UBA.

Quelle: Umweltbundesamt | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen