ASEW: Herkunftsnachweise für Stadtwerke über 900 GWh Strom

Grafik zeigt Windenergie- und Photovoltaik-Anlage und eine schwankende Preiskurve.Grafik: adrian_ilie825 / stock.adobe.com
Ökostrom wird meist über Herkunftsnachweise verkauft, für die es Handelsplätze gibt mit volatilen Preisen
Die ASEW hat für 21 Stadtwerke Herkunftsnachweise über 900 Gigawattstunden Strom erworben. Die Stadtwerke nutzen sie, um Ökostrom verschiedener Qualitäten verkaufen zu können.

Für Deutschlands Stadtwerke hat die Vereinigung ASEW Herkunftsnachweise (HKN) für Strom in einem Volumen von 900 Gigawattstunden (GWh) beschafft. Wie die ASEW mitteilte, lief die Beschaffung über eine gebündelte Ausschreibung. Daran haben sich 21 Statwerke beteiligt. Insgesamt habe die ASEW HKN in fünf Qualitäten bis einschließlich des Produktionsjahres 2028 erworben. „Hinsichtlich der beschafften Strommenge ist dies die größte Sammelausschreibung der vergangenen vier Jahren“, sagt Kara Hoffmann, Gruppenleiterin Ökoenergie-Produkte.

„Der Zeitpunkt der ASEW-Beschaffung hat sich als vorteilhaft herausgestellt. Die Preistendenzen der HKN zeigten bereits im vierten Quartal 2024 nach unten“, so Hoffmann weiter. Diese Tendenz habe sich seit Beginn des Jahres kontinuierlich fortgesetzt. Die Forward-Jahre, also die HKN für die kommenden Jahre, notierten mit deutlich unter 1,50 Euro je Megawattstunde auf einem sehr niedrigen Wert. Begünstigt wurde das etwa durch die letzten beiden Jahre, die sehr regenreich waren und die Stauseen Skandinaviens gut gefüllt haben. Parallel drängten nun aber auch neue Hydro- und Solarprojekte aus Südeuropa in den Markt. „Nach wie vor bleibt dieser jedoch volatil. In welche Richtung sich die Preise entwickeln, ist letztlich also nach wie vor schwer prognostizierbar“, ergänzte die ASEW-Managerin.

Eine der Stärken des ASEW-Angebotes sei der Bündelungseffekt. Mithilfe der ASEW können Stadtwerke HKN mit unterschiedlichen Eigenschaften zusammen ausschreiben und so gemeinsam von günstigen Preisen profitieren. Ein ähnlicher Ansatz verfolge sie bei der Zertifizierung von Ökoenergie-Produkten. Auch bei der Neuentwicklung und der Zertifizierung von Energieprodukten unterstützte das Netzwerk die Stadtwerke. Darüber hinaus halte die ASEW gute Kontakte zu den Händlern und Produzenten und informiere das Netzwerk regelmäßig zu den Entwicklungen am HKN-Markt.

Die Herkunftsnachweise belegen die grüne Herkunft des Stroms, und zwar jeweils nach Erzeugungsart unterschieden. Dadurch wird sie handelbar, um Kunden Ökostrom anbieten zu können, auch wenn die jeweilige Energie andernorts produziert und eingespeist wurde. HKN gibt es aber nur für Strom, der keine Vergütung nach dem EEG erhält. Außerdem gibt es HKN in verschiedenen Qualitätsstufen. Einfache bilden zum Beispiel bereits abgeschriebene Wasserkraftwerke in Skandinavien ab, andere repräsentieren Neuanlagen.

Quelle: ASEW| www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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