MVV: Weitere Flusswärmepumpe für Mannheimer Fernwärme

Flusswärmepumpe im Anlagenhaus.Foto: MVV
Die erste Flusswärmepumpe der MVV, die die Wärme des Rheinwasser anzapft.
Der Mannheimer Versorger MVV will am Rhein den europaweit größten Standort zur Nutzung von Flusswärme schaffen. Dafür ist der Bau einer zweiten Großwärmepumpe mit 150 MW Leistung geplant.

Die MVV Energie AG plant den Bau einer zweiten Flusswärmepumpe, die die Wärmeenergie des Rheins nutzbar machen soll. Wie der Regionalversorger mitteilte, entsteht die neue Anlage in der Nähe der bestehenden Wärmepumpe auf dem Gelände der Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM). Sie soll über eine thermische Leistung von rund 150 Megawatt (MWth) verfügen. Das sei somit mehr als das Siebenfache der ersten MVV-Flusswärmepumpe.

Die neue Flusswärmepumpe von MVV werde damit eine der größten Europas. Darüber hinaus plant das Mannheimer Energieunternehmen auf dem GKM-Gelände den Bau eines wasserstofffähigen Fernwärmenachheizers. Die Anlage diene dazu, in der Heizperiode das Fernwärmewasser auf die dann benötigten Temperaturen im Fernwärmenetz aufzuheizen. Die Betriebsführung beider Anlagen übernehme GKM, wie schon bei der ersten Flusswärmepumpe. Die Bauarbeiten für beide Projekte sollen im kommenden Jahr beginnen. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2028 vorgesehen.

Entnommenes Rheinwasser um drei Grad abgekühlt

Der Plan ist, die Fernwärmeversorgung in Mannheim und Umgebung bis 2030 vollständig zu dekarbonisieren. Die zweite Flusswärmepumpe von MVV werde voraussichtlich ab 2028 bis zu 40.000 weitere Haushalte in der Metropolregion Rhein-Neckar versorgen. Durch die Nutzung des Rheinwassers als Wärmequelle reduziere sich der CO2-Ausstoß deutlich. Die Wärmeerzeugung benötige dabei weniger als ein Prozent des an Mannheim vorbeifließenden Rheinwassers. Dieses Wasser wird über ein bestehendes Bauwerk entnommen und um maximal 3 Grad Celsius abgekühlt in den Fluss zurückgeleitet.

„Nach Abschluss des Vergabeverfahrens und der technischen Detailplanungen werden voraussichtlich Ende 2025 die erforderlichen Genehmigungsanträge gestellt“, erläutert Marcus Adlon, Leiter der Wärmeerzeugung bei MVV. Im
September 2024 hatte MVV einen Förderantrag im Rahmen des Bundesförderprogramms Effiziente Wärmenetze (BEW) gestellt. Anfang 2025 hatte sie dann eine europaweite Ausschreibung zur Auswahl eines geeigneten Lieferanten für die Bau- und Anlagentechnik gestartet.

Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur grünen Wärmeerzeugung von MVV sei der Bau und Betrieb eines wasserstofftauglichen Fernwärmenachheizers ebenfalls auf dem GKM-Gelände. Dieser diene dazu, in der Heizperiode das Fernwärmewasser auf die dann benötigten hohen Temperaturen im Fernwärmenetz nachzuheizen. Bis zum Anschluss an das Wasserstoffnetz soll der Fernwärmenachheizer auf Erdgas oder Biomethan zurückgreifen. Die Anlage schaffe zugleich die Voraussetzung, um den europaweit größten Flusswärmepumpenpark errichten zu können.

Quelle: MVV Energie | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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