Ausschreibungen für Windenergie und Photovoltaik überzeichnet

Ein Monteur auf dem Dach baut Solarmodule ein, neue Ausschreibungen für Windenergie und Photovoltaik auf Gebäuden und Lärmschutzwänden im Februar 2025.Foto: franco lucato / stock.adobe.com
Im Februar war die Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land wie im vergangenen November wieder überzeichnet. Auch für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden gingen Gebote für mehr Leistung ein, als ausgeschrieben war.

Die Bundesnetzagentur hat die Zuschläge der Ausschreibungen für Windenergie-Anlagen an Land und Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden zum Gebotstermin 1. Februar 2025 veröffentlicht. „Der Trend zu überzeichneten Gebotsterminen setzt sich erfreulicherweise auch bei der Windenergie fort. Der Wettbewerb ermöglicht niedrige Zuschlagswerte. Das sind rundum gute Nachrichten für den Ausbau der Erneuerbaren“, sagt Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller.

Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land

Bei einer ausgeschriebenen Menge von 4.094 Megawatt (MW) haben Bieter:innen 506 Gebote mit einer Gebotsmenge von 4.896 MW eingereicht. Die Ausschreibung war damit überzeichnet. Es konnten 422 Gebote mit einer Zuschlagsmenge von 4.094 MW einen Zuschlag erlangen. Sechs Gebote mussten die Bundesnetzagentur vom Zuschlagsverfahren ausschließen. Die Bundesnetzagentur hatte das Ausschreibungsvolumen – wie bereits zu der vorherigen Ausschreibungsrunde im November 2024 – im Vorfeld nicht reduziert, da sich durch die hohe Anzahl an neuen gemeldeten Genehmigungen eine Überzeichnung angedeutet hatte.

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte schwanken zwischen 5,62 Cent/kWh und 7,13 Cent/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert ist gegenüber der Vorrunde auf 7,00 Cent/kWh leicht gesunken (Vorrunde: 7,15 Cent/kWh). Das mit weitem Abstand größte Zuschlagsvolumen entfiel auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (1.266 MW, 145 Zuschläge), gefolgt von Standorten in Niedersachsen (475 MW, 49 Zuschläge), Brandenburg (443 MW, 43 Zuschläge) und Sachsen-Anhalt (334 MW, 34 Zuschläge).

„Die hohe Beteiligung an den Ausschreibungen sowie die sinkenden Gebotspreise zeigen, dass das Ausschreibungssystem funktioniert und Erneuerbare Energien immer günstiger werden. Das ist eine gute Nachricht für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für die Industrie“, sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. „Die kommende Bundesregierung steht nun in der Verantwortung, diesen positiven Trend zu verstärken, indem sie den Ausbau der erneuerbaren Energien konsequent vorantreibt und Investitionssicherheit schafft.“

Der Bundesverband Windenergie (BWE) sieht in der aktuellen Ausschreibung die Bestätigung, dass die Reformen der Ampel den Ausbau der erneuerbaren Energien wirksam beschleunigt haben. Kritisch sieht der BWE die erneut sehr lange Zeit zwischen Stichtag und Bekanntgabe der Ergebnisse. „Dass es gute zwei Monate dauert, bis die Bundesnetzagentur die Ausschreibungsergebnisse veröffentlicht, ist nicht akzeptabel. Derart lange Wartezeiten bremsen die Projektrealisierung unnötig aus. Wir rechnen für das ganze Jahr mit einer starken Teilnahme an den Ausschreibungsrunden. Die Bundesnetzagentur muss dringend schneller werden“, sagt BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek.

Ausschreibung für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden

Die Ausschreibung für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden lag laut Bundesnetzagentur auf einem ähnlichen Niveau wie in der Vorrunde. Diese Ausschreibungsrunde war um das 1,2-Fache überzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 315 Megawatt (MW) reichten die Bieter 169 Gebote ein. Die Gebotsmenge betrug 369 MW. Die Bundesnetzagentur konnte 143 eingereichten Geboten mit einem Volumen von 317 MW einen Zuschlag erteilen. Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 7,90 Cent/kWh und 9,69 Cent/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 9,10 Cent/kWh (Vorrunde: 9,04 Cent/kWh). Der Höchstwert liegt mit 10,40 Cent/kWh deutlich darüber.

Regional verteilen sich die Zuschläge auch in dieser Runde ausgewogen. Die meisten Zuschläge gingen an Projekte in Nordrhein-Westfalen (78 MW, 29 Zuschläge), gefolgt von Niedersachsen (49 MW, 20 Zuschläge), Sachsen-Anhalt (35 MW, 16 Zuschläge) und Bayern (33 MW, 18 Zuschläge).

Es durften Gebote eingereicht werden, die eine Leistung von größer als 1 MW bis zu 20 MW umfassen. 88 der erteilten Zuschläge gehen an Gebote mit einer Gebotsmenge bis 2 MW. Das größte Gebot hatte ein Volumen von 12 MW. Die Bundesnetzagentur musste in dieser Runde 17 Gebote vom Zuschlagsverfahren ausschließen.

Kommende Ausschreibungen für Windenergie und Photovoltaik

Die nächste Ausschreibungsrunde für Windenergieanlagen an Land findet am 1. Mai 2025 statt. Die nächste Ausschreibungsrunde für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden ist am 1. Juni 2025.

Quelle: Bundesnetzagentur, BWE, DUH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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