Preise von Photovoltaik-Modulen weiter angestiegen

Die Preise für Photovoltaik-Module sind laut pvXchange im März 2025 weiter gestiegen.Grafik: alexmillos / stock.adobe.com
Wer jetzt Solarmodule in seinen Einkaufswagen packt, muss mehr bezahlen als 2024.
Seit Jahresbeginn klettern die Preise von Photovoltaik-Modulen nach einem längeren Preisverfall wieder nach oben. Bewegungen bei den Komponentenpreisen wirken sich aber nicht signifikant auf die Angebotspreise für schlüsselfertig gebaute Photovoltaik-Anlagen aus.

Die Preise für Photovoltaik-Module sind im März 2025 weiter angestiegen. Alle Leistungsklassen bis auf Low-Cost-Modelle legten im Schnitt um 0,5 Eurocent pro Watt zu. Das geht aus dem Photovoltaik-Modulpreisindex hervor, den der Solarserver in Zusammenarbeit mit der Handelsplattform pvXchange präsentiert. „Es bleibt abzuwarten, ob es sich hier um eine längerfristige Entwicklung handelt oder der Preisanstieg im nächsten Monat wieder zum Erliegen kommt“, sagt pvXchange-Geschäftsführer Martin Schachinger. Änderungen bei den Photovoltaik-Richtlinien könnten aber einen kurzfristigen Installationsansturm in China auslösen, schreibt Schachinger in seinem folgenden Gastkommentar.

PV-Modulpreise steigen weiter moderat

Erneut sind Solarmodule in diesem Monat im Handel und im Spotmarkt teurer geworden, allerdings mit etwas verminderter Geschwindigkeit. Alle Leistungsklassen legten im Schnitt 0,5 Eurocent pro Watt zu. Dieser Trend ist sowohl im klassischen Photovoltaik-Modulgroßhandel, als auch auf den diversen Online-Handelsplattformen zu erkennen. Es bleibt abzuwarten, ob es sich hier um eine längerfristige Entwicklung handelt oder der Preisanstieg im nächsten Monat wieder zum Erliegen kommt. Immerhin hat sich die Verknappung insbesondere bei den hohen Leistungsklassen weiterhin bestätigt. Neue Lieferungen seitens der Hersteller verzögern sich, so dass sich deren Kunden zunehmend im Spotmarkt umschauen und bedienen müssen. Hier sind bestimmte Produkte noch ab Lager zu haben – der Preis wird sich bei gestiegener Nachfrage jedoch schnell nach oben anpassen.

Gründe für den allgemeinen Preisanstieg entlang der gesamten Photovoltaik-Lieferkette sind unter anderem eine zunehmende Inlandsnachfrage in China. Dort wurden von der Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) nämlich Änderungen bei den Photovoltaik-Richtlinien angekündigt, von denen die erste wohl schon am 30. April in Kraft treten soll. Dementsprechend ist der Markt dort in Erwartung eines kurzfristigen Installationsansturms relativ nervös. Diese Änderungen ähneln den Anpassungen bei der Fördermechanik, welche auch in Deutschland kürzlich verabschiedet wurden. Die Photovoltaik-Einspeisung soll netzdienlicher werden, indem Eigenverbrauch bevorzugt, die Einspeisung von Überschüssen reduziert wird und zu guter Letzt die Vergütung dann auch an marktbasierte Strompreise angepasst werden soll. Die entsprechende Gesetzesänderung tritt dann Anfang Juni in Kraft.

Verknappung im Segment der Photovoltaik-Dachanlagen

Da bestehende und laufende Projekte ihre garantierten Einspeisetarife behalten werden, versucht man bis zum Stichtag noch möglichst viel Leistung ans Netz zu bringen. Allerdings deutet alles darauf hin, dass sich diese Maßnahmen aufgrund der knappen Ankündigungs- und Umsetzungsfristen eher auf kleine bis mittlere Photovoltaik-Projekte auswirken werden als auf die großen Megawatt-Parks. Dementsprechend macht sich die Verknappung bei uns auch vor allem im Segment der Dachanlagen bemerkbar, da Module für Freiflächenanlagen nur indirekt über die Zulieferprodukte betroffen sind. Die Solarzellenproduktion in China stieg dementsprechend im März laut den Analysten von EnergyTrend im Vergleich zum Vormonat um 22 Prozent, doch bis sich die bessere Verfügbarkeit im Modulangebot bemerkbar macht, könnte der Boom bereits schon wieder vorbei sein.

Wechselrichter- und Energiespeicherpreise stabil

Weniger Bewegung gibt es bei den Wechselrichter- und Energiespeicherpreisen. Hier sind zwar einige Sonderaktionen und Bonusmodelle zu Ende des ersten Quartals ausgelaufen, der zunehmende Konkurrenzdruck im Markt verlangt aber dauerhaft niedrige Preise. So finden sich die bisher rabattierten Aktionspreise fortan in den Standard-Preislisten der namhaften Hersteller wieder. Teilweise wird aber auch die Speicherkapazität der Batteriemodule oder der Funktionsumfang des Energiemanagementsystems vergrößert, so dass unter dem Strich ein besseres Preis-Leistungsverhältnis bleibt, selbst wenn Hersteller den Artikelpreis geringfügig nach oben anpassen sollten.

Insgesamt dürften sich die Bewegungen bei den Komponentenpreisen nicht signifikant in den Angebotspreisen für Komplettinstallationen beziehungsweise schlüsselfertig gebaute Photovoltaik-Anlagen bemerkbar machen. Dazu ist der Anteil der Solarmodule am Gesamtpreis im Gegensatz zu früher zu gering gegenüber dem Anteil, den der Energiespeicher und die DC- und AC-Installation heute in Anspruch nehmen. Dank der aktuell schleppenden Nachfrage dürften die Montagekapazitäten bei vielen Handwerksbetrieben ebenfalls vorhanden sein, so dass der interessierte Endkunde geradezu ideale Voraussetzungen für gute Photovoltaik-Angebotspreise und kurze Realisationszeiten haben dürfte. Ich bin daher zuversichtlich, dass der Markt trotz der geänderten EEG-Richtlinien in Deutschland schnell wieder in Gang kommen wird.

Quelle: pvXchange | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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