Abo Energy macht im Geschäftsjahr 2024 Gewinn

Mit einem Jahresüberschuss von 25,6 Millionen Euro hat der Abo-Energy-Konzern im Geschäftsjahr 2024 das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt. Nur im Jahr zuvor fiel das Ergebnis mit 27,3 Millionen Euro noch besser aus. Angesichts einer weiter gestärkten Pipeline mit zahlreichen Wind-, Solar- und Batterieprojekten in fortgeschrittenem Stadium erwartet die Geschäftsführung für die nächsten Jahre deutlich steigende Gewinne. Für das laufende Geschäftsjahr 2025 liegt die Prognose in einer Spanne zwischen 29 und 39 Millionen Euro. In den Jahren ab 2027 rechnet die Geschäftsführung mit jährlichen Überschüssen von etwa 50 Millionen Euro – mit weiter steigender Tendenz.
Angesichts des guten Ergebnisses werden Geschäftsführung und Aufsichtsrat der für den 27. Mai geplanten Hauptversammlung vorschlagen, die Dividende auf 0,65 Euro je Aktie anzuheben (Vorjahr: 0,60 Euro). Der Jahresüberschuss soll zum größten Teil in die Gewinnrücklage fließen und damit zur weiteren Wachstumsfinanzierung beitragen.
Deutlich gewachsene Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2024 bei Abo Energy
Im Vergleich zum Vorjahr sind Geschäftsjahr 2024 die Umsatzerlöse von Abo Energy von 300 auf 446 Millionen Euro deutlich gewachsen. Zwölf Länder – und damit ein Land mehr als im Jahr zuvor – haben 2024 mit Beiträgen von jeweils mehr als 0,5 Millionen Euro zu den Erlösen beigetragen. Zugleich ist der Anteil Deutschlands am Geschäft deutlich von 40 Prozent auf 62 Prozent gewachsen. 59 Prozent des Umsatzes hat Abo Energy 2024 mit Errichtungsleistungen erlöst (Vorjahr: 52 Prozent). In absoluten Zahlen ist der Umsatz in diesem Segment von 155 Millionen Euro (2023) auf 264 Millionen Euro (2024) gestiegen. Auch die Erlöse aus Planung und Rechteverkauf sind in absoluten Zahlen gestiegen – von 127 Millionen Euro (2023) auf 162 Millionen Euro (2024). Der prozentuale Anteil dieses Segments ist gleichwohl von 43 auf 36 Prozent gesunken. Eine ähnliche Entwicklung ist beim Dienstleistungsgeschäft zu verzeichnen. Daraus hat Abo Energy im Geschäftsjahr 20 Millionen Euro erlöst – zwei Millionen Euro mehr als 2023. Der Anteil am Umsatz sank von sechs auf vier Prozent.
„Die Politik hat in unserem wichtigsten Markt Deutschland den Stau bei den Genehmigungen aufgelöst und den Windkraftmarkt entfesselt“, sagt Geschäftsführer Karsten Schlageter. Bundesweit sind im Jahr 2024 Anlagen mit einer Leistung von 14 Gigawatt genehmigt worden – mehr als je zuvor. Im Zuge dieser günstigen Entwicklung verfügt Abo Energy nunmehr über einen großen Bestand an wertvollen, baureifen Windkraftprojekten. Für mehr als 300 Megawatt Windkraftleistung in Deutschland hat das Unternehmen im Jahr 2024 Genehmigungen erwirkt und für rund 200 Megawatt Tarife gesichert.
Veränderte Systematik der Pipeline-Darstellung
Der insbesondere in Deutschland erreichte Aufschwung der erneuerbaren Energien stärkt die Ertragskraft des Unternehmens aller Voraussicht nach für viele Jahre. Diese Projekte werden in den nächsten zwei bis drei Jahren das Ergebnis des Unternehmens prägen. Auch für die Jahre danach sind die Perspektiven positiv. Denn die Sicherung von Flächen für neue Projekte ist ebenfalls gut vorangekommen. Die neu akquirierten Wind-, Solar- und Batteriespeicherprojekte sollen das Ergebnis mittel- und langfristig stärken.
Zudem gewinnt die Projektpipeline an Umfang. Im Vergleich zur jüngsten Veröffentlichung vor sechs Monaten ist die Pipeline um 25 Prozent gewachsen. Das liegt zum Teil an Erfolgen bei der Flächensicherung. Zudem schlägt sich nieder, dass das Unternehmen die Systematik der Datenerhebung verändert hat. Anlass dafür ist eine 2024 emittierte Nachranganleihe. Deren Einstufung als „Green Bond“ zieht Berichtspflichten nach sich. Abo Energy verwendet die Mittel aus dem Green Bond ausschließlich für die Entwicklung und Errichtung von Wind-, Solar- und Batterieparks und dokumentiert dies. Das Green-Bond-Reporting bezieht alle Projekte ein, für die in der Bilanz Kosten aktiviert worden sind. Diese Projekte haben definierte Meilensteine erreicht und sind nach handelsrechtlichen Maßstäben Vermögensgegenstände. Damit das im Mai 2025 erstmals zu veröffentlichende Green-Bond-Reporting konsistent mit der Pipeline-Kommunikation ist, nutzt Abo Energy für diese ab sofort die gleiche Systematik. Auf die vormals vorgenommenen Sicherheitsabschläge verzichtet das Unternehmen.
Ausnahme Südafrika
Eine Ausnahme bildet Südafrika. Hier ist sowohl im Green-Bond-Reporting wie auch in der Pipeline nur ein Viertel der tatsächlich in den „Unfertigen Erzeugnissen“ bilanzierten Projekten abgebildet. Das hat mit den Bedingungen der Projektentwicklung und den Größenverhältnissen Südafrikas zu tun. Ohne Abschlag würde die Pipeline dort 22 Gigawatt umfassen. Das wäre mehr als ein Drittel des Gesamtbestands und würde die tatsächliche Bedeutung Südafrikas für Abo Energy verzerren. Denn es ist schwer absehbar, in welchen Regionen künftig über Ausschreibungen Netzzugänge vergeben werden. Umsetzungsmöglichkeiten bestehen immer nur für einen kleineren Teil der Pipeline. Daher hat Abo Energy stets nur ein Viertel der Südafrika-Pipeline veröffentlicht. Um weiterhin ein realistisches Bild der Verhältnisse zu zeichnen, bleibt es bei diesem Abschlag.
Während die Pipeline insgesamt gewachsen ist, enthält sie für Spanien nun weniger Megawatt als zuvor. Grund sind zahlreiche, in den Vorjahren erreichte Verkäufe von Projektrechten. Sobald die letzte Meilensteinzahlung eingegangen ist, werden die Projekte aus der Pipeline entfernt. Das war 2024 unter anderem für die Palencia-Portfolien (250 Megawatt) der Fall.
Erfolge mit Speicher- und Solarprojekten
Deutlich gewachsen sind zuletzt die Aktivitäten im Speichersegment. Vier Gigawatt der Gesamtpipeline sind mittlerweile Batteriespeichern zuzuordnen. “In diesem wichtigen Wachstumsmarkt haben wir uns eine gute Position erarbeitet”, sagt Schlageter. Windprojekte machen 18,5 Gigawatt der Pipeline aus, Solarprojekte 9,4 Gigawatt.
Zu den guten Aussichten trägt ferner ein neues Geschäftsfeld bei. Im Geschäftsjahr 2024 errichtete Abo Energy in Schwerte in Nordrhein-Westfalen erstmals ein Umspannwerk als Generalunternehmer und erstellte das Design mit eigenen Fachkräften. In Herrscheid ging Anfang 2025 das nächste Umspannwerk ans Netz. Geplant ist, weitere Umspannwerke zu errichten und wegen strategischer Vorteile dauerhaft im eigenen Bestand zu halten. Das erweitert künftige Möglichkeiten, Erneuerbare-Energie-Parks ans Netz zu bringen. Schließlich entwickelt sich auch in Deutschland der Anschluss neuer Kapazitäten an die Verteilnetze zu einer wachsenden Herausforderung.
Quelle: Abo Energy | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH