Abwasser als Wärmequelle: Pilotprojekt von Avacon in Hannover

Der Abwasserwärmetauscher der das Abwasser im Kanal als Wärmequelle nutzt.Foto: Avacon
Der Abwasserwärmetauscher nimmt die Wärme des durchfließenden Abwassers im Kanal auf.
Avacon Natur, Tochter des Energieversorgers Avacon, und das Bauunternehmen Gundlach nutzen Abwasser als Wärmequelle für eine Wohnanlage in Hannover.

Das Bau- und Immobilienunternehmen Gundlach und Avacon Natur verwirklichen in der Wohnanlage „Südstadt.Leben“ in Hannover eine innovative Energieversorgung. Durch die Nutzung von Abwärme aus Abwasser entsteht eine platzsparende und natürlich CO₂-neutrale Wärmeversorgung für 32 Eigentumswohnungen und elf sozial geförderte Mietwohnungen mit insgesamt rund 3.000 m² Wohnfläche. Die Nutzung von Abwasser als Wärmequelle ist laut Unternehmen eine innovative Lösung, da sie eine kontinuierlich verfügbare und regenerierbare Energiequelle erschließt, die man bisher nur vereinzelt für Wohnquartiere genutzt hat.

Abwasser aus nahe gelegenem Kanal als Wärmequelle angezapft

Für die Wohnungen in der Dieterichsstraße nutzt man Wärme aus dem nahe gelegenen Abwasserkanal in der Marienstraße. Dazu integriert man in die Sohle des Kanals der Stadtentwässerung Hannover einen Abwasserwärmetauscher, der die Wärme des durchfließenden Abwassers aufnimmt. Diese Wärme gelangt über ein Rohrleitungssystem zu den beiden Sole-Wasser-Wärmepumpen im Keller der Wohnanlage. Diese erwärmen das Wasser weiter. Das erwärmte Wasser wird schließlich zur Beheizung der Wohnungen und zur Warmwasserbereitung genutzt.

Neben der nachhaltigen Wärmeversorgung installiert Avacon Natur eine Photovoltaik-Anlage auf den Dächern der Wohngebäude, die nachhaltigen Bewohnerstrom produziert. Zusätzlich will man alle Stellplätze in der Tiefgarage mit Ladesäulen ausstatten, um den Bewohnerinnen und Bewohnern eine komfortable Möglichkeit zur Nutzung von Elektrofahrzeugen zu bieten. „Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist eine der größten Herausforderungen auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft“, sagt Torsten Hausmann, Geschäftsführer von Avacon Natur. „Mit diesem Projekt zeigen wir, dass lokale und innovative Wärmelösungen der Schlüssel sind, um diesen Wandel voranzutreiben.“

Mit dem Bau der Wärmeinfrastruktur will man in der zweiten Jahreshälfte 2025 beginnen. Ende 2026 sollen die ersten Kundinnen und Kunden in der neuen Wohnanlage mit umweltfreundlicher Wärme erhalten. „Dieses Projekt zeigt, dass ökologische Verantwortung und Wohnqualität Hand in Hand gehen können“, sagt Gundlach-Geschäftsführerin Nadine Otto. „Mit der Kombination aus nachhaltiger Wärmeversorgung, Bewohnerstrom und Ladeinfrastruktur leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Erreichung der Klimaschutzziele und setzen wichtige Komponenten für nachhaltiges Wohnen um.“

Auch in Köln gibt es ein Abwasserwärmeprojekt.

Quelle: Avacon | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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