Studie zur Wirtschaftlichkeit vom Balkonkraftwerk mit Stromspeicher

Eine Grafik den Zuwachs an Balkonspeichern, Studie zur Wirtschaftlichkeit vom Balkonkraftwerk mit Stromspeicher.Grafik: EUPD, Anker Solix
Für dieses Jahr rechnet die Studie mit mehr als 300.000 neuen Batteriespeichern für Steckersolar-Geräte.
In einer gemeinsamen Studie haben EUPD Research und Anker Solix die Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken mit Stromspeicher untersucht. Im Jahr 2024 wurden 222.000 Batteriespeicher für Stecker-Solargeräte in Deutschland installiert.

Das Marktforschungsinstitut EUPD Research hat mit dem Solarspeicher-Hersteller Anker Solix die Wirtschaftlichkeit vom Balkonkraftwerk mit Stromspeicher untersucht und eine Studie vorgelegt. Die Autorinnen der Studie haben Marktdaten analysiert, politische Rahmenbedingungen, sowie reale Verbrauchs- und Installationsmuster angeschaut. Das ergänzten sie durch konkrete Berechnungsszenarien für drei typische Haushaltsprofile.

Laut EUPD Research hat man im Jahr 2024 rund 222.000 Batteriespeicher in Zusammenhang mit Stecker-Solargeräten, auch Plug-in-PV-Anlage genannt, in Deutschland installiert. Das ist ein Zuwachs von 97 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der überwiegende Teil dieser Systeme (rund 90 Prozent) haben die Nutzer:innen gemeinsam mit neuen PV-Anlagen aufgestellt und nicht nachgerüstet. Somit zeige dies laut Studie: Speicher sind nicht länger ein optionales Zubehör, sondern die Bürger:innen nehmen sie zunehmend als integralen Bestandteil von Balkon-Solaranlagen wahr.

Parallel dazu ist auch die durchschnittliche Anlagengröße bei Balkonkraftwerken gestiegen – von 0,8 kW im Jahr 2023 auf 0,91 kW im Jahr 2024. Für 2025 rechnet die Studie mit einem weiteren Marktausbau. Denn rund 675.000 neue Plug-in-PV-Systeme sollen hinzukommen, was einer installierten Gesamtleistung von rund 635 MW entspricht. Dieser Trend spiegelt sich auch im wachsenden Anteil der Steckersolar-Geräte an der gesamten installierten Leistung im Wohngebäudesektor wider – von 3 Prozent (2023) auf erwartete 8,2 Prozent (2025).

Wirtschaftlichkeit vom Balkonkraftwerk mit Stromspeicher für drei Beispiele

Anhand von drei Rechenbeispielen mit Haushalten von 1.000, 3.000 und 4.500 kWh Jahresverbrauch analysiert die Studie die Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Systemgrößen. Dabei reduziert ein System mit 2.000 Watt Photovoltaik-Leistung und 2 kWh Batteriespeicherkapazität die Stromkosten um 64 Prozent und amortisiert sich in rund vier Jahren.

Auch kleinere Systeme wie ein Balkonkraftwerk mit 1.000 Watt PV-Modulleistung und 1 kWh Speicherkapazität führen laut Studie zu merklichen Einsparungen. In einem Ein-Personen-Haushalt mit 1.000 kWh Jahresverbrauch lässt sich der Strombezug aus dem Netz um rund 45 Prozent senken, die Amortisationsdauer liegt bei fünf Jahren. Für die Berechnungen gingen die Autorinnen von steigenden Strompreisen aus und setzten einen durchschnittlichen Strompreis von 0,58 Cent pro Kilowattstunde an. Ein Berechnungstool der HTW Berlin ermittelt ebenfalls Amortisationszeiten, die mit mehr als 10 Jahren doppelt lang sind, als die in der EUPD-Studie ermittelten. Dabei ist die Amortisationszeit ohne Batteriespeicher kürzer als mit.

Zur Validierung der Wirtschaftlichkeit vom Balkonkraftwerk mit Stromspeicher hat Anker Solix eigene anonymisierte Nutzungsdaten ausgewertet. Die Auswertung basiert auf dem Zeitraum August 2024 bis März 2025 und bezieht sich auf mehrere tausend Nutzerhaushalte des Balkonspeichers Solarbank in Deutschland. Laut Anker Solix erhöht sich der durchschnittliche Eigenverbrauch mit Batteriespeicher um mehr als 50 Prozent. Dabei erzielt eine typische Konfiguration mit 4 PV-Modulen und 3,2 kWh Speicher eine jährliche Einsparung von durchschnittlich 373 Euro. IFerner haben in Einzelfällen – etwa bei günstiger Ausrichtung, hoher Nutzung und niedrigem Grundverbrauch – die Nutzer:innen jährliche Einsparungen von über 900 Euro erreicht.

Regulatorische Unsicherheiten ein Hindernis

Rund 27 Prozent der Steckersolar-Speicher befindet sich auf Balkonen. Der Rest wird überwiegend in Garagen (25 Prozent) oder auf Dächern von Wohngebäuden (24 Prozent) installiert. Regulatorische Unsicherheiten, etwa bei der Anmeldung oder der technischen Auslegung von Speicherlösungen im Zusammenspiel mit bestehenden PV-Systemen sind ein Hindernis. Auch die fehlende Standardisierung bei Förderprogrammen auf kommunaler oder Landesebene erschwert vielen interessierten Haushalten die Investitionsentscheidung.

Laut der Studie nimmt der der Anteil größerer Systeme wie Konfigurationen mit mehr als 3 kWh Speicherkapazität zu. Zudem wächst die Nachfrage nach PV-Systemen mit vier oder mehr PV-Modulen. Ebenfalls steigt das Interesse an höherer AC-Ausgangsleistung.

Quelle: EUPD | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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