Wachsende Chancen für Biomethan

Biogasanlage mit GasaufbereitungFoto: Envitec Biogas AG
Envitec Biogas sieht Biomethansegment im Aufschwung und fordert die Politik zum Handeln auf.

Den grünen Wandel in Europa voranbringen und die Energieversorgung auf eine breitere und emissionsneutrale Grundlage stellen, dieses Ziel hat sich vor knapp drei Jahren die EU-Kommission mit dem REPowerEU-Plan gesetzt. Auch der gerade unterschriebene Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD soll hoffen lassen, dass Deutschland seine nationalen Ziele in der Klimapolitik umsetzen wird. Bis 2030 sollen EU-weit die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent reduziert werden. Bis 2050 soll Europa als erster Kontinent klimaneutral sein.
Olaf von Lehmden, CEO der Envitec Biogas AG, sagt: „Der REPowerEU-Plan sieht bis 2030 die Erhöhung der Biomethanerzeugung in Europa auf 35 Milliarden Nm3 Biomethan vor und auch unsere neue Regierung zeigt sich deutlich technologieoffener – damit sehen wir eindeutig unser Biomethansegment im Aufschwung.“

Als einer der größten Biogasproduzenten Deutschlands investiert Envitec Biogas seit Jahren in den Betrieb von eigenen Anlagen und baut diese kontinuierlich aus. Seit 2023 investiert das Unternehmen laut eigenen Angaben rund 200 Millionen Euro. Jörg Fischer, CFO des Lohner Unternehmens, ergänzt: „Mit unseren jüngsten Erweiterungen auf 400 GWh/a schöpfen wir das Biomethanpotenzial unserer Anlagen noch weiter aus.“ Innerhalb Europas sei eine Verneunfachung der heutigen Produktionskapazität in Richtung 1.800 TWh/a in 2050 denkbar, so Fischer weiter. Das größte Potenzial werde dabei für Frankreich, Deutschland, Polen und Spanien mit jeweils 200 TWh/a und mehr gesehen. 

Vorteile von Biomethan seitens Envitec

Fischer fügt hinzu: „Sowohl die Vielfalt der organischen Inputstoffe als auch die multiplen Optionen beim Output und der daraus resultierenden direkten und indirekten Anwendungen machen Biomethan schlichtweg zum Multitalent der Energiewende.“ Wachsende Marktchancen sehe das Vorstandsteam in Fortführung und Ausbau der bisherigen Biomethan-Einsatzfelder wie EEG-Einspeisung und Wärme, bei Beimischprodukten für Haushaltskunden oder im CNG-/ LNG-betriebenen Straßenverkehr. Des Weiteren komme die Substitution von Erdgas in der Industrie und der Stromerzeugung dazu.

Wärme- und Kraftstoffbereich als Hauptwachstumsmärkte für Biomethan

Besonders der Wärme- und Kraftstoffmarkt habe laut einer Studie der Deutschen Energieagentur (dena) Potenzial. Bis 2040 wird der Bedarf in Deutschland für dezentrale Heizungen auf mindestens 50 TWh geschätzt. Die Nutzung in Wärmenetzen dürfte die Nachfrage weiter steigern. Fischer sagt: „Unsere internen Szenarien prognostizieren auch im Straßenverkehr deutliche Chancen für Biomethan.“

Olaf von Lehmden ergänzt: „Auch im Bereich der Prozesswärme hat Biomethan für die kommenden zehn bis 15 Jahre eine gute Chance Erdgas als wichtigen Prozesswärme-Energieträger zu ersetzen.“ Biomethan sei eine einfache und sofort verfügbare Option zur Dekarbonisierung der Prozesswärme, aktuell für circa 128 TWh Erdgas. Eine bezahlbare, sichere und umweltschonende Energie- und Treibstoffversorgung sei mit erneuerbaren Energien wie Biogas nicht nur theoretisch, sondern praktisch schon jetzt umsetzbar, so die Vorstände.

Quelle: Envitec Biogas AG | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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