BMWK veröffentlicht Weißbuch Wasserstoffspeicher

WasserstoffFoto: Shawn Hempel / stock.adobe.com
Das BMWK hat heute das Weißbuch Wasserstoffspeicher veröffentlicht. Es konkretisiert die im Rahmen der Konsultation des Grünbuchs Wasserstoffspeicher aufgeworfenen Themen Speicherbedarfe und potenziale.

Das Weißbuch geht auf die Forderungen der Branche nach einer Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und einem langfristig planbaren Marktdesign ein. Außerdem setzt es sich mit der Fördernotwendigkeit zur Überwindung der mit der Unsicherheit verbundenen Investitionsrisiken im Markthochlauf auseinander.

Das Weißbuch sowie die Rückmeldungen der Branche hierzu könnten so Grundlage für die Arbeit der Bundesregierung in der 21. Legislaturperiode sein.

Wesentliche Erkenntnisse sind:

Wasserstoffspeicherbedarf in Deutschland und Europa
Die verschiedenen Szenarien (BMWK-Langfristszenarien, EWI-Modelle und INES-Marktabfrage) zeigen einen steigenden Bedarf an Wasserstoffspeichern. Bis 2030 wird ein Speicherbedarf von 2 bis zu 7 TWh erwartet, der bis 2045 auf 76 bis 80 TWh ansteigen könnte. Der Haupttreiber für diesen Anstieg ist der Einsatz von Wasserstoff in der Industrie sowie in Kraftwerken zur Rückverstromung. Europaweit ergeben die Szenarien bis 2050 einen Speicherbedarf von bis zu 161 TWh.

Speichertechnologien und Potenziale
Deutschland hat die geologischen Voraussetzungen, um den eigenen Wasserstoffspeicherbedarf und den seiner europäischen Nachbarn zu decken. In Europa könnte das Land insofern eine Schlüsselrolle einnehmen. Salzkavernen bieten das größte Potenzial und werden durch obertägige Speicher wie Druck- und Flüssigwasserstoffspeicher für kurzzeitige Speicherung und dezentrale Anwendungen ergänzt.

Umwidmung bestehender Erdgas- und Erdölspeicher
Die Umwandlung bestehender untertägiger Erdgas- und Erdölspeicher zu Wasserstoffspeichern könnte 20 bis 50 Prozent des deutschen Speicherbedarfs bis 2040 decken. Die Umwidmung und technische Umstellung von Salzkavernen könnte innerhalb von sechs Jahren erfolgen, wobei die reine Bauzeit circa drei Jahre dauert. Neubauprojekte benötigen hingegen bis zu zwölf Jahre.

Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen
Das Weißbuch setzt sich auch mit den regulatorischen Voraussetzungen und möglichen Beschleunigungsoptionen auseinander mit dem Ziel, die Realisierungszeiten zu verkürzen und den Wasserstoffspeicheraufbau zu unterstützen.

Wettbewerblicher Wasserstoffspeichermarkt als Leitbild
Ein wettbewerblich organisierter Speichermarkt könnte wirtschaftliche und technologische Vorteile bieten. Die technologische Vielfalt und Dezentralität der Wasserstoffspeicherung sind Voraussetzungen, damit sich ein solcher Markt entwickeln kann. Ergänzend dazu könnten der Abbau von Markteintrittsbarrieren und klare, aber begrenzte regulatorische Beschränkungen die Bedingungen für Investitionen verbessern. Dabei kann der Regulierungsrahmen den Wettbewerb unterstützen ohne seine Entwicklung zu behindern.

Quelle: BMWK | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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