Photovoltaik-Zubau sackt im März unter 800 Megawatt

Monatlicher Nettozubau Solare Strahlungsenergie als Grafik für März 2025Grafik: BNetzA
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Im März 2025 gingen in Deutschland nach Informationen der Bundesnetzagentur (BNetzA) PV-Anlagen mit 800 MW Leistung neu in Betrieb. Das ist nur die Hälfte des Vormonats Februar und der geringste Monatszuwachs seit Jahren.

Der Zubau an Photovoltaik-Anlagen verringerte sich im März 2025 auf netto rund 787 Megawatt (MW). Das teilte die Bundesnetzagentur am Mittwoch mit. Der jetzt bekannt gegebene Monatswert für März 2025 setzt sich laut der Behörde aus dem bis zum 14.04.2025 registrierten Nettozubau (715,2 MW) und erwartbaren Nachmeldungen aufgrund der einmonatigen Registrierungsfrist (circa 72 MW) zusammen. Die Nachmeldungen schätzt die BNetzA aufgrund des konstanten Meldeverhaltens bei PV-Anlagen mit plus 10 Prozent.

Die Behörde hat auch die vorläufigen Zahlen für Februar 2025 nach oben korrigiert. Statt 1.535 MW (die Zahl enthielt bereits einen 10-Prozent-Aufschlag) waren es am Ende 1.665,4 MW. Der Photovoltaik Zubau im März 2025 lag nicht nur sehr Wesentlich unter dem Februarwert, sondern auch deutlich unter dem Vergleichszeitraum März 2024, als 1.401 MW installiert worden waren.

Von dem registrierten Märzzuwachs entfielen 385,5 MW auf Gebäudesolaranlagen. Die Freiflächen kamen auf 280,5 MW, sonstige Solaranlagen auf 4,5 MW und Balkonkraftwerke auf 49,3 MW. Während sich der Zubau bei den Steckersolaranlagen von 25,8 MW im Februar knapp verdoppelte, gingen die Zahlen bei den Freiflächenanlagen von 1.105,2 MW im Februar auf nur noch ein Viertel im März zurück.

Auf Bundesländerebene liegt Nordrhein-Westfalen beim PV-Ausbau im bisherigen Jahresverlauf der Inbetriebnahmen vor Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachen und Hessen.

Markt fällt weit hinter Ausbauziel zurück:

Laut einer Marktanalyse des Handelshauses EWS entspreche das März-Ergebnis nicht einmal der Hälfte des von der Politik angestrebten Ausbaus und sei das niedrigste Ergebnis seit Dezember 2022. Der Vorlauf für die kommenden Monate im Handel deute jedoch darauf hin, dass die Stimmung am Markt besser sei als die Statistik der Bundesnetzagentur ausweise.

Die anhaltend schwache binnen- und außenwirtschaftliche Nachfrage bei gleichzeitig ungewissen handels- und geopolitischen Perspektiven dürften im März und im gesamten 1. Quartal 2025 zur Zurückhaltung bei Investitions- und Konsumentscheidungen geführt haben. Da sich die außen- und geopolitischen Ungewissheiten auf absehbare Zeit vermutlich nicht verringern werden, ist laut EWS die Politik aufgerufen, die derzeit angeschlagene Wirtschaft wieder anzukurbeln. Dies gelte auch für die Solarbranche, die an hohen Zahlungsausfällen und Insolvenzen leide.

Was bringt der Koalitionsvertrag für die Photovoltaik

In den im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen sieht der Fachgroßhändler Chancen, aber auch Herausforderungen für die Branche. Avisierte günstigere Bezugsstrompreise seien für eine bessere Rentabilität und somit für die Nachfrage nach PV-Anlagen nicht förderlich. Die Anreize für die Elektromobilität könnten jedoch mögliche interessierte Investor:innen dazu anregen, ihre abwartende Haltung aufzugeben und sich mit einer eigenen Erzeugungsanlage zu beschäftigen. Dies könnte insbesondere für das Residential-Segment die erhoffte Belebung bringen.

Auch sollte sich das PV-Handwerk im zweiten Quartal auf die seit 25. Februar geltenden Bestimmungen des Solarspitzengesetzes eingestellt haben, kommentiert EWS weiter. Durch eine entsprechende Auslegung von Anlagen wie die Steuerbarkeit durch Netzbetreiber zur Umgehung der 60 Prozent-Abregelung, größere Speicher zum Abfangen von Erzeugungsspitzen in Zeiten negativer Börsenstrompreise, intelligente Speicherbeladung sowie die Berücksichtigung von dynamischen Stromtarifen, könne die Wirtschaftlichkeit optimiert werden. Dies steigere die Attraktivität von Photovoltaik-Anlagen und könnte kurzfristig für mehr Inbetriebnahmen sorgen.

Positive Vorzeichen?

Trotz eines für die Branche nicht zufrieden stellenden Starts ins neue Solarjahr sieht EWS Anzeichen für Belebung im zweiten Quartal. Die steigende Nachfrage bei Plugin-Anlagen zeige EWS, dass das Kaufinteresse steige. Dies werde sich verzögert bei professionell installierten Anlagen abbilden. Ihre Vertriebspartner:innen berichteten von steigenden Anfragen. Als Großhandel nehme EWS dies an der eigenen Auftragslage wahr.

Quelle: Bundesnetzagentur, EWS | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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