Windstrom aus 4,2 MW-Anlage direkt für Schmiede Schöneweiss

Das in Hagen ansässige Schmiedeunternehmen Schöneweiss & Co nutzt künftig für die Produktion Windstrom aus einer nahe gelegenen repowerten Anlage. Die Versorgung erfolge nicht über einen bilateralen Liefervertrag (PPA), sondern per Direktleitung. Darüber informierte Dienstleister SL NaturEnergie. Die Windkraftanlage vom Typ Enercon E-138 befinde sich rund 2,5 km vom Werk entfernt, in dem Schöneweiss Schmiedekomponenten für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie fertigt. Sie verfügt über eine Leistung von 4,2 Megawatt (MW) bei einer Nabenhöge von 149 Metern. Schon vor dem Repowering habe das Unternehmen Interesse an einem Strombezug gehabt, so Schöneweiss-Geschäftsführer Frank Werner. Dies sei zwar aufgrund der bestehenden Kabelanbindung technisch möglich gewesen, doch die rechtlichen Regularien hätten es verhindert.
„Wenn unsere Produktion läuft, dann nehmen wir gerne so viel Strom ab, wie das Windrad liefern kann. Wir hoffen, dass wir damit die Spitzenlasten während unserer Produktion reduzieren können. Denn diese müssen extra vergütet werden und da sprechen wir von bis zu sechsstelligen Beträgen.“
Seit dem Anstieg der Strompreise im Zuge des Ukrainekrieges produziere das Unternehmen in der Früh und nachts. Grund: die Stromkosten seien dann niedriger und Schöneweiss könne trotz Nachtzuschlägen günstiger produzieren. Gleichzeitig habe das Unternehmen nach Alternativen gesucht, die nun durch die Anbindung an die erneuerte Windenergieanlage möglich seien.
Lokal erzeugten Grünstrom zu nutzen, sehen beide Unternehmen als entscheidenden Standortvorteil für die Industrie, doch die Auflagen für solche Direktbelieferungen seien immer noch zu hoch. Die sich neu anbahnende Koalition in Berlin habe jetzt in ihrem Koalitionsvertrag aber angekündigt, dass sie die Möglichkeiten zur Direktbelieferung verbessern wolle.
Quelle: SL Naturenergie | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH