N-ergie schafft flexiblen Netzanschluss für PV-Anlagen ab 30 kW

PV-Module vor Strommasten und blauem Himmel.Foto: CasanoWa Stutio / stock.adobe.com
Mit flexiblen Anschlussbedingungen können PV-Anlagen ab 30 kW im Netzgebiet der N-ergie schneller angeschlossen werden.
Der Gesetzgeber hat mit der jüngsten EEG-Novelle die Option geschaffen, Netzanschlusspunkte zu überbauen. Die N-ergie Netz macht von dieser Option nun Gebrauch, um regenerative Anlagen größer 30 kW schneller ans Netz zu bringen.

Die N-ergie Netz GmbH will mit flexiblen Vereinbarungen zum Netzanschluss künftig regenerative Anlagen anschließen, die ansonsten auf einen Netzausbau warten müssten. Wie das Infrastrukturunternehmen mitteilte, hat es dafür sogenannte Flexible Connection Agreements (FCAs) geschaffen, um weitere größere Erzeugungsanlagen an das bereits hoch ausgelastete Stromnetz in der Region anzuschließen. Grundlage ist eine erst zu Beginn des Jahres neu eingeführte Regelung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Der Verteilnetzbetreiber biete solche individuelle Vereinbarungen zwischen Netz- und Anlagenbetreibern im Anmeldungsprozess ab dem 1. Mai 2025 standardmäßig an. Unter definierten Bedingungen können somit in besonders ausgelasteten Netzregionen weitere neue Anlagen mit einer Leistung von über 30 Kilowatt (kW) bereits vor dem dafür notwendigen Netzausbau ans Netz gehen.

Auch aufgrund des rekordmäßigen Zubaus von Photovoltaik-Anlagen in den Jahren 2023 und 2024 sei das Hochspannungsnetz der N-ergie Netz GmbH insbesondere in sonnenreichen Zeiten stark durch Einspeisung beansprucht. In zunehmendem Umfang müsse das Unternehmen deshalb EE-Anlagen gezielt in ihrer Leistung reduzieren. Das habe auch Auswirkungen auf den Anschluss weiterer Erzeugungsanlagen.

Hausanschluss für PV-Anlagen bis 30 kW

Für private „Standard-PV-Anlagen“ mit Leistungen unter 30 kW (2024: 90 Prozent aller Anfragen) bleibe der bestehende Hausanschluss der Netzverknüpfungspunkt.

Sei allerdings die nach genauen gesetzlichen Vorgaben durchzuführende Prüfung des „technisch und wirtschaftlich günstigsten“ Netzverknüpfungspunkts erforderlich – das betrifft alle Anlagen mit einer Leistung von über 30 kW – komme es im Ergebnis je nach Region häufiger dazu, dass zunächst kein ortsnaher Anschluss an das Stromverteilnetz möglich ist.

Für Netzregionen, in denen dies der Fall ist, sind FCAs eine Option, um dennoch einen ortsnahen Verknüpfungspunkt zu erhalten. Damit ließen sich etwa weitere Windkraft- oder Biomasse-Anlagen ans Verteilnetz anschließen. Allerdings bestehe für diese dann die Einschränkung, bis zum erfolgten Netzausbau nicht während der PV-Spitzenzeiten einzuspeisen. Diese Ausschlusszeiten überlappen aufgrund des bestehenden Überangebots zu einem großen Teil und in immer stärkerem Umfang mit den Zeiten negativer Strompreise an der Börse.

Weitere große Photovoltaik-Anlagen ließen sich innerhalb der Engpass-Regionen mithilfe von FCAs ans Netz bringen, wenn sie dem reinen Eigenverbrauch dienen sollen. Kombiniert mit einem Batteriespeicher oder beispielsweise mit einer Ost-West-Ausrichtung von Modulen ließen sich Anlagen dahingehend optimieren.

Immer häufiger werde im Netzgebiet der N-Ergie zeitweise ein Vielfaches des regional benötigten Stroms erzeugt. Das Unternehmen verstärke deshalb bestehende Hochspannungsleitungen und errichte neue Umspannwerke. Bis 2030 plane es Investitionen von rund 1,3 Milliarden Euro in das Stromnetz.

Die wesentlichen Maßnahmen sind im 2024 veröffentlichten Netzausbauplan dokumentiert. Bis 2028 sind rund 100 Baumaßnahmen vermerkt, die das Stromnetz substanziell stärken. Eine entscheidende Rolle spielt dabei auch eine verstärkte Verbindung zum Höchstspannungsnetz. Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT plant hierzu neue Netzkuppelstellen, welche jedoch erst langfristig zur Verfügung stehen.

Quelle: N-ergie | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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