Goldbeck und Orange Solar realisieren Deutschlands größte E-Tankstelle

Eines der modernsten Parkhäuser in Europa steht in Neckarsulm. Das Dach wurde bestückt mit Modulen von 600 KWp Leistung. Foto: Phoenix Contact
Das Parkhaus der Bechtle AG in Neckarsulm ist Deutschlands größte E-Tankstelle. Gebaut wurde das Objekt von Goldbeck Bau, die PV-Planung und Ausführung übernahm Orange Solar. Mit neuster Gebäudetechnik und 1574 Stellplätzen ist das Parkhaus eines der modernsten in Europa.

Der Ladestrom wird von der Dachanlage mit knapp 750 kWp erzeugt und dann über 50 Ladepunkte an Elektroautos weitergegeben oder im Gebäude verbraucht. Der Überschuss fließt ins Stromnetz. Scheint die Sonne nicht, kommt der Strom ganz oder teilweise vom Netz.
Ladepunkte lassen sich priorisieren
Die Technik für die Ladesäulen brachte Goldbeck nicht – wie sonst üblich – in den einzelnen Stationen unter, sondern in einem zentralen Technikraum. Das spart Platz und erleichtert die Wartung. Jeder Ladepunkt ist spannungsfrei, wenn kein Fahrzeug angeschlossen ist, und damit extrem sicher für die Nutzer und das technische Personal. Ein Novum ist zudem das Energiemanagement, mit dem sich Strom gezielt leiten lässt. Beispielsweise können Nutzer Ladepunkte unterschiedlich priorisieren. Das hilft etwa dann, wenn ein Mitarbeiter vor einer längeren Fahrt nur einen kurzen Zwischenstopp einlegt. Zudem lässt sich steuern, ob der selbst erzeugte regenerative Strom verbraucht oder Strom aus dem öffentlichen Netz zugekauft wird. Die durchschnittliche Standdauer der Autos reicht aus, um diese mit jeweils 22 kW wieder voll aufzuladen.
Zwei PV-Anlagen kombiniert
„Herausfordernd war bei diesem Projekt vor allem, dass eine bestehende PV-Anlage integriert werden musste, die bereits einige Jahre alt war. Insgesamt entstand so ein Kraftwerk von rund 1,35 MWp“, erläutert Daniel Brandl. Für den Geschäftsführer von Orange Solar war die Bechtle-Anlage eine der größeren in seinem Portfolio. „Wir bewegen uns normalerweise im Bereich zwischen 250 und 650 kWp“, erläutert der Firmeninhaber, der selbst ausschließlich elektrisch fährt. Regenerativ erzeugter Strom sei die Voraussetzung dafür, dass E-Autos tatsächlich emissionsfrei fahren. „Für meinen Geschmack wird zur Zeit zu wenig über die Energiewende gesprochen. Dieses Projekt leistet einen Beitrag zum emissionsfreien Fahren in Deutschland.“ Sein Ziel, Bechtle eine schlüsselfertige PV-Anlage zu liefern und die Migration der Bestandsanlage samt TÜV-Zertifizierung zu schaffen, hat Brandl erreicht.
Dynamisches Parkleitsystem
Zusätzlich implementiert wurde ein dynamisches Parkleitsystem, das sowohl die freien Plätze an den E-Ladesäulen als auch alle anderen Stellplätze findet und anzeigt. Das System leitet Autofahrer direkt zu einem belegbaren Park- oder Ladeplatz. Zwei große Displays zeigen im Außenbereich die verfügbaren Stellplätze und Ladepunkte an. Im Innenbereich informieren numerische Anzeigen an allen Kreuzungspunkten über freie Plätze auf den einzelnen Parkdecks.
24.08.2018 | Quelle: Goldbeck | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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